Währungsreform ist nicht gleich Währungsreform

■ betr.: "Wunder durch Währungsreform?", taz vom 28.12.92

betr.: „Wunder durch Währungsreform?“ von Hermannus Pfeiffer, taz vom 28.12.92

Währungsreform ist nicht gleich Währungsreform. Wenn den Ländern Ost- und Südosteuropas die westliche Währungspolitik als kurz- oder langfristig zu erreichendes Ziel eingeredet wird, wie vor drei Jahren uns Ostdeutschen, dann wird Massenarbeitslosigkeit die Folge sein, ganz egal, ob auf eine baldige Konvertierbarkeit verzichtet wird.

Eine Währungsreform in Osteuropa wäre sinnvoll, ja die einzige Lösung aus der Krise, wenn dabei ein Freigeld geschaffen würde, das frei von Zins und Inflation ist. Gleichzeitig frei konvertierbar würde der Export in den reicheren Westen eher funktionieren als der Warenverkauf von West nach Ost. Als Folge käme es zu einer echten wirtschaftlichen Entwicklung in diesen Ländern. Aber daran haben die Herren Wirtschaftsberater wohl kein Interesse (siehe Ex-DDR, Treuhand).

Auch in Ostdeutschland könnte ein inflations- und zinsloses Freigeld, welches als amtliche Parallelwährung zur D-Mark eingeführt würde (ebenfalls frei konvertierbar), die katastrophalen Folgen der Währungsunion zumindest in Teilen rückgängig machen, vor allem die Arbeitslosigkeit abbauen. Aber dazu bräuchte man eben eine Währungsreform, die den Namen verdient und nicht auf Kosten der kleinen Leute geht. Dr.Michael Rost, Sprecher im

Landesvorstand Die Grünen

Sachsen-Anhalt