Polittheater

■ betr.: "Vetter Möllemann empfiehlt sich", taz vom 4.1.93

betr.: „Vetter Möllemann empfiehlt sich“, taz vom 4.1.93

...und wieder einmal haben die Medien als vierte Gewalt ihre ganze Macht ausgeschöpft und uns allen bewiesen, daß jederzeit ein Minister „zurückgetreten werden kann“. Andreas Hoffmann, Prüm

Welch ein Geschiebe und Gezerre im Polittheater! Allenthalben Korruption und feiste Dreistigkeit – da stürzt man natürlich wegen einer lächerlichen Begünstigungslappalie! [...] Sind diese Parteipolitiker (egal welcher couleur) wirklich mehr wert als offene Verachtung? Deren Platz ist die Schlucht zwischen Totschweigen und Totgelacht werden! Gerald Lahusen, Hildesheim

[...] Wenn Möllemann gloobte, üba seine „Werbe-Affäre“ anschließend bewiesen zu haben, er könne jetzt der erste Parteiboß von de FDP werden, da hat er sich mächtig verkalkuliert! An die Spitze dieser Geldhai-Partei kann man nur gelangen – und die Vergangenheit hat es bewiesen –, wenn man een echtes, kriminelles Verbrechen begangen hat, aber nich‘ mit soo'n „Briefbogen-Ausrutscher“. Da sagt doch der Möllemann und reitet dabei uff die „Sozial-Schiene“, er wollte mit seinem „Werbeschreiben“ mithelfen, det Schwerbehinderte einen Arbeitsplatz erhalten. Is doch edel jedacht, nicht wahr!

Nee, Möllemannchen! Een saftiger Millionenbetrug, der hätte Dich an die Spitze der FDP jebracht, aba nich' soo'n Laien-Delikt, wenn's überhaupt eens is... Werste mal des Grafen Bewährungshelfer jeworden! Der weeß jenau, wie man den Steuersack aller Deutschen bescheißen kann. Sowat is in hier, in unserem „sozialen Rechtsstaat“! [...] Nee, Möllemannchen, an Deiner „Werbe-Affäre“, da hat nur die Presse verdient, sonst keena. [...] R.Unger, Berlin