Hackmann, dpa und die Wahrheit

Keiner hat gelogen, aber beide haben offenbar Mist gebaut. Das ist die Erklärung des Senats zum Zustandekommen einer dpa- Falschmeldung. Innensenator Werner Hackmann soll am Abend des 27. November gegenüber einer dpa-Mitarbeiterin die „Vermutung geäußert“ haben, es könne sich bei den Demonstranten, die die Särge der Opfer von Mölln zum Flughafen begleiteten, um Mitglieder von PKK und DevSol handeln. Die dpa-Mitarbeiterin, so heißt in der Antwort auf eine Große Anfrage der GAL, habe aus dieser „Vermutung“ eine Meldung gemacht, indem sie schrieb, „nach Angaben von Innensenator Werner Hackmann (SPD) gehörten die Demonstranten zu den linksgerichteten türkischen Gruppierungen PKK und DevSol“. Noch vor zwei Wochen hatte Hackmann im Abendblatt gesagt, „ich habe nie behauptet, daß es sich bei den Demonstranten um Angehörige der PKK und DevSol gehandelt habe“. Wer weiß, vielleicht hatte Hackmann auch nur vermutet, daß er das nie gesagt hat, und der Abendblatt-Mitarbeiter hat dann daraus eine Meldung gemacht. Wie dem auch sei, in der Senats-Antwort steht schwarz auf weiß, es gebe keinerlei Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden, daß es sich bei den Demonstranten um PKK- oder DevSol-Mitglieder handelte. Da Fotos von Demo-Teilnehmern bis in die Türkei verbreitet wurden und mutmaßliche Mitglieder dieser Organisationen sehr gefährlich leben, ist diese Information sehr wichtig. kaj