„Schweine brauchen kein Wasser“

■ Bremen-Norder Mäster beging Tierquälerei

Mit der Schweinemast ist es für einen Bremen-Norder Landwirt erstmal vorbei. Dessen 103 Tiere, so stellte das Stadtamt jetzt fest, mußten ein schweineunwürdiges Dasein fristen. Deshalb stellte die Behörde 78 Schweine sicher. Weitere 24 „wurden von einer Fleischzentrale zum Schlachter abgeholt“, hieß es weiter.

Für eine Kreatur kam jede Hilfe zu spät. Das Schwein kam mit blutigem Maul aus seiner Box und wurde noch an Ort und Stelle eingeschläfert. Die Schweine hausten trotz minus 12 Grad Außentemperatur in fast offenen Boxen. Auf dem Betonboden türmten sich die Exkremente, in denen sich die Tiere bewegen mußten. Das Stroh auf dem Boden fehlte. Besonders der Kot war an einigen Stellen so hoch, daß er sich in die Futterrinne ergoß. Folge: Der ohnehin schon stark eingedickte Futterbrei wurde verschmutzt.

Zu Fressen bekamen die Schweine nur Speiseabfälle. Sie wurden zudem in einer Erhitzungsanlage aufbereitet, die „hygienische und technische Mängel“, so das Stadtamt, aufwies. Das Futter war zudem wegen fehlenden Wassers stark eingedickt. „Meine Schweine brauchen keine Wasser. Die pinkeln das sowieso wieder aus“, war der Kommentar des Bremen-Norder Landwirtes. Ihn interessierten die diversen behördlichen Ermahnungen und ein Zwangsgeld von 2000 Mark wenig. Nach einem Hinweis fanden Beamte bereits im Oktober rund 50 vergrabene Tierkadaver auf dem Grundstück. ubu