■ Aussiedler: Wolgarepublik
Bonn (AFP/AP) – Die Bundesregierung vertraut nach eigenen Angaben auf die Zusage des russischen Präsidenten Boris Jelzin, wieder eine Wolgarepublik für Rußlanddeutsche einzurichten. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium und Aussiedlerbeauftragte, Horst Waffenschmidt, teilte gestern in Bonn mit, Jelzin habe gegenüber Bundeskanzler Helmut Kohl im Dezember in Moskau erneut seinen Willen bekräftigt, ein autonomes Gebiet zu schaffen, wie es in der Stalin-Zeit 1941 aufgelöst worden war. Gegenwärtig lebten in der Wolgaregion rund 60.000 Menschen deutscher Abstammung, sagte Waffenschmidt. Der Zuzug von Rußlanddeutschen ins Wolgagebiet wird sich nach Einschätzung der Bundesregierung in den kommenden Jahren weiter verstärken. Die Regierung wolle 1993 mit 250 Millionen Mark für die Folgejahre die Hilfen in Aussiedlungsgebieten fortsetzen, betonte Waffenschmidt.
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