Mit Feldfußball nichts zu tun

■ Hallengekicke in Kiel: "Gegenüber dem THW der letzte Scheiß"

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Mit Feldfußball nichts zu tun

Hallengekicke in Kiel: »Gegenüber dem THW der letzte Scheiß«

Der Hallenfußballzirkus tingelt durch die Provinz. Donnerstag abend war Kiel Austragungsort für ein hochklassiges Hallenturnier, versprach zumindest der Veranstalter.

„Wir haben nur die Spieler mitgenommen, die keine Angst haben sich zu verletzen“, äußerte sich Seppo Eichkorn zu seiner mit Verbandsliga-Spielern gespickten Hallenequipe, und fährt fort:„Mit Feldfußball hat das hier überhaupt nichts zu tun.“ Dieser Meinung schloß sich auch sein HSV-Kollege Möhlmann an. Er setzte die Spieler ein, die laut gut informierten Kreisen noch in dieser Saison verscherbelt werden sollen. Pavel Dotchew durfte sich wieder einmal im HSV- Trikot bewegen, Florian Weichert spielte, und auch Armin Eck war wieder mit von der Partie.

„Die Stimmung in der Halle ist doch gegenüber Handballspielen des THW-Kiel der letzte Scheiß“, äußerte sich ein Einheimischer zu diesem Höhepunkt in der norddeutschen Fußballprovinz. In der Tat, nur beim Spiel von Holstein gegen den FC St. Pauli kam etwas wie Stimmung auf. Der Schiedsrichter und die gegnerische Mannschaft wurden geschmäht, ein dumpfes „Holstein“ grollte durch die Halle. Es half nichts.

Stattdessen ein träges Rahmenprogramm. Trällersender RSH, der auch auf peinlichste Art und Weise die Saalmoderation besorgte („Auch in Polen beträgt der Abstand fünf Meter“, als die Abwehrmauer von Widzew Lodz den Abstand nicht einhielt), kickte in den Pausen gegen eine Auswahl des Regionalblattes Kieler Nachrichten. Ein Spiel, das auch eingefleischtesten Kielern als unsäglich überflüssig erschien und die Dramarturgie des Ereignisses, endgültig verdarb.

kader