Krankenhäuser mit Kopfschmerz

■ 1992er Bilanz der Krankenhausgesellschaft / Womöglich Riesensumme einzusparen

Krankenhäuser mit Kopfschmerz

1992er Bilanz der Krankenhausgesellschaft / Womöglich Riesensumme einzusparen

Mehr Kranke, kürzere Liegezeiten, weniger Betten; diese Bilanz zieht die Bremer Krankenhausgesellschaft für 1992. Die Zahl der Kranken hat sich um 2,04 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Letztes Jahr mußten knapp 167.000 Menschen aus dem Bundesland Bremen stationär behandelt werden. Darunter waren fast 8.800 Entbindungen. Die Verweildauer hat sich Prozentual ein bißchen gesenkt mit 2.51 Tagen weniger. Die PatientInnen bleiben im Schnitt nur noch rund 12 Tage in den Kliniken, dabei ist die Psychatrie mit den LangzeitpatientInnen herausgerechnet. Aber auch sonst kommt man auf einen Durchschnitt von nur 13,6 Tagen.

Verweilten 1970 die PatentInnen noch 18,3 Tage im Krankenhaus, können sie heute wesentlich eher nach Hause gehen. Darüber freut sich jede Kranke; nur das Krankenhaus freut sich nicht. „Die Krankenkassen bezahlen die Krankenhausbehandlung noch nach sogenannten Berechnungstagen. Entlassen wir die Patienten so frühzeitig wie möglich, so erhöhen wir auf der einen Seite die Belastungen für das Pflegepersonal und verschlechtern auf der anderen Seite — bei gleichbleibender Fallzahl — die Einnahmen und die Auslastung“, sagt Geschäftsführer Holger Sorgatz.

Das neu in Kraft getretene Gesundheitsstrukturgesetz bereitet den Krankenhäusern Kopfschmerzen. Sie wissen noch immer nicht, mit welchem Budget die Krankenhäuser in diesem Jahr wirtschaften können, weil das Gesetz so spät verabschiedet wurde. „Wir rechnen weiterhin damit, daß alle Bremer und Bremerhavener Krankenhäusern insgesamt rund 50 Millionen Mark einsparen müssen, um zu ausgeglichenen Ergebnissen zu kommen. Mit welchen Mitteln diese riesige Summe eingespart werden kann, darüber haben wir immer noch keine endgültige Klarheit.“

Pflegepersonal ist auch noch immer knapp, obgleich man einen Zugang von etwa zwei Prozent verzeichnet.

vivA / dpa