Bündnis 90 vor Grün

■ Namensstreit vorerst beigelegt

Kassel (taz) – Bündnis 90/ Die Grünen wird die Partei nach dem west-östlichen Zusammenschluß heißen. Diese Tendenz zeichnete sich gestern beim Treffen der erweiterten Verhandlungskommissionen von Bündnis 90 und Grünen in Kassel ab. Der Name für die gemeinsame Organisation, kurz „GeOrg genannt, war im Assoziationsvertrag offengeblieben. Welcher der beiden Organisationsnamen soll vorne stehen? Auf diese Frage hatte sich der Namensstreit reduziert, nachdem Neuschöpfungen verworfen worden waren. Diskutiert wurde das heikle Thema überwiegend gelassen, obwohl es dabei um „innere Befindlichkeiten“, „Identität“ und „Emotionen“ ging. „Die größere Hürde ist beim Bündnis 90. Wir brauchen eine Zweidrittelmehrheit bei der Urabstimmung“, appellierte Bündnis-90-Sprecher Werner Schulz an die Grünen und fand Gehör.

Lediglich aus den ostgrünen Landesverbänden Mecklenburg- Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt wurde energisch dafür votiert, daß Grün vorn stehen müsse, während die grünen UnterhändlerInnen aus Bremen, Baden-Württemberg, Bayern und Schleswig-Holstein dem Wunsch des Bündnis entgegenkamen. Konsens war ohnehin, daß das Kürzel für die gemeinsame Organisation „Grüne“ heißen soll. Das stünde dann auf den Wahlzetteln neben dem Platz für das Kreuz. tib