Vereint gegen Fremdenhaß

■ Hamburger Museen planen gemeinsame Aktionen - nicht nur museumsspezifisch

planen gemeinsame Aktionen — nicht nur museumsspezifisch

Sie sind Profis im Umgang mit Fremdheitsbegriffen, und somit ist es nur schlüssig, daß sich die Mitarbeiter der sieben Hamburger staatlichen Museen zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen haben, um über Aktionen gegen den wachsenden irrationalen Haß gegen das etwas andere zu beraten. Von Direktoren bis zu Garderobieren war man sich einig, koordinierte Aktionen zu veranstalten, über die gestern morgen auf einem Pressegespräch informiert wurde.

Eine erste kurzfristige Aktion mit 250000 Postkarten und Plakaten in U- und S-Bahnen soll nur der Beginn einer langen Reihe von Initiativen sein. Unter dem Motto „In Hamburgs Museen sind Ausländer zu Hause“ will man so ersteinmal in die Breite gehen, bevor man mit museumsspezifischen Mitteln an einem Tag der offenen Tür am 21. Februar versucht, das Thema der Fremdheit zu vertiefen. Dabei möchte man die Luzidität dieses Begriffes anhand von Beispielen deutlich machen, die zum einen belegen, daß Heimat immer ein Konglomerat aus Einflüssen diverser Kulturen ist, und zum anderen, wie dehnbar die Grenze jener Widerstände ist, die man als das Fremde bezeichnet.

An dem Aktionstag soll über die Objekte der einzelnen Sammlungen unter diesem Gesichtspunkt neu nachgedacht werden. Drumherum wird es eine Vielzahl von Veranstaltungspunkten geben, die in nächster Zeit von dem Kreis der Mitarbeiter entwickelt werden. Zudem hat man es sich zur Aufgabe gemacht, über den aktuellen Anlaß der Ausländerfeindlichkeit hinaus

1auch jede andere Form der falsch verstandenen Fremdheit (Behinderte, sogenannte Randgruppen etc.) zu thematisieren.

Eine enge Zusammenarbeit mit Schulen und anderen pädagogischen Einrichtungen ist angestrebt, um die Museen so zu Foren des Austauschs und der gegenseitigen Ermutigung zu machen. Ideen für den Aktionstag sind herzlich willkommen. tlb