Kenia: Serie von Lynchjustiz

Nairobi (AFP) – Eine wütende Menge hat am Sonntag in Westkenia acht ältere Personen bei lebendigem Leib verbrannt, denen „Hexerei“ vorgeworfen wurde.

Wie verschiedene Zeitungen am Dienstag unter Berufung auf die Polizei berichteten, drangen ungefähr 40 mit Macheten bewaffnete Jugendliche in einem abgelegenen Dorf im Distrikt Kisii in die Häuser von fünf Frauen und drei Männern ein. Einige der Menschen seien sofort in ihren Wohnungen verbrannt, andere zunächst vor die Tür gezerrt und dann angezündet worden.

Die Gewalttat ist der jüngste Fall einer Serie von Übergriffen gegen angebliche „Hexen“ im Distrikt Kisii. Die Tageszeitung The Nation berichtete, im vergangenen Jahr seien zwölf Menschen in der Region unter dem Vorwurf, „schwarze Magie“ zu betreiben, getötet worden.

Ein Mann in Ostkenia, der behauptete, er könne „Hexen“ im Traum erkennen, habe bei der Polizei 16 Personen angezeigt. Unter den Menschen in Kisii mache sich Angst und Verzweiflung breit, hieß es in einer Erklärung der Polizei vom Montag abend. Ein Verantwortlicher der Ordnungskräfte betonte, die Polizei werde jeden Versuch, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, niederschlagen.