Öffentliche Bücherhallen: mehr, reicher und schneller

Im vergangenen Jahr konnten die Hamburger Bücherhallen die Zahl der ausgeliehenen „Medieneinheiten“ — sprich: Bücher, Spiele und Tonträger — um knapp fünf Prozent steigern. „Und das ist noch nicht einmal das, was wir leisten könnten“, erklärte Bücherhallen- Chef Hanno Jochimsen gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz '92. Denn 1992 mußten wie auch im Jahr davor 15 der 56 „Bibliothekseinrichtungen“ für mehrere Monate wegen der Umstellung auf EDV geschlossen bleiben.

Dennoch wurden 1992 über 350000 Medieneinheiten mehr als 1991 ausgeliehen, insgesamt stieg die Zahl auf 7,6 Millionen. Diesen Erfolg dankt Jochimsen Senat und Bürgerschaft — sie bewilligten für die Haushaltsjahre 91/92 erstmals 400000 Mark mehr pro Jahr. Dadurch konnte die Zahl der jährlich beschafften Buchtitel nahezu verdoppelt, „das Angebot vielfältiger und aktueller werden“. Die 210000 registrierten LeserInnen können mittlerweile zwischen 1,7 Millionen Büchern und anderen Medien wählen.

Die Renner sind nach wie vor Computerbücher sowie CDs, die 1992 erstmals in größerem Maße angeschafft wurden. Die gefragtesten Titel der Schönen Literatur sind diejenigen, die auch in den Bestsellerlisten zu finden sind. Sie stehen jetzt wesentlich früher in den Bibliotheksregalen: Statt bis zu 26 Wochen müssen Lesehungrige im Schnitt nur noch neun, teilweise sogar nur drei Wochen auf Neuerscheinungen warten. gag