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Wenn Angst explodiert!

■ Bremer Förderpreis 1992 für Bildende Kunst in Höhe von zehntausend Mark geht an Nicola Blaskovic.

Die Entscheidung ist gefallen! Am Samstag abend um 19.00 Uhr wird der Bremer Förderpreis für Bildende Kunst in der Städtischen Galerie im Buntentor verliehen. Nicola Blaskovic, Jahrgang 1962, Absolvent der Hochschule für Künste und ehemaliger Meisterschüler Rolf Thieles, wird ihn erhalten. Der Künstler lebt heute freischaffend in Bremen. Zusammen mit den Arbeiten fünfzehn ausgewählter MitbewerberInnen sind seine Werke bis zum 14. Februar in der Städtischen Galerie zu sehen.

Nach den Vergabekriterien des Förderpreises darf keine BewerberIn älter als 40 Jahre alt sein. „Da gibt es keine Ausnahme!“, bestätigt Joachim Manske, Direktor der Städtischen Galerie im Buntentorsteinweg. „Obwohl das für Künstlerinnen nachteilig sein kann. Es ist bekannt, daß viele Frauen die künstlerische Laufbahn erst relativ spät im Leben einschlagen.“

Aber der Charakter eines Förderpreises für junge KünstlerInnen der Region soll bewahrt bleiben. Die Ausstellung spricht für dieses Bemühen: die Vielfalt der Arbeiten und die klare Präsentation einzelner Künstler zeichnet sie zusätzlich aus. Einen Katalog wird es für diese Gemeinschaftsaustellung allerdings nicht geben. Den gibt es nach der neuen Regelung lediglich für die Einzelausstellung des Preisträgers, die im nächsten Jahr geplant ist. Hans-Joachim Manske, betont, daß diese Entscheidung in Absprache mit vielen KünstlerInnen getroffen wurde: „In der Vergangenheit gab es viel Kritik an dem gemeinschaftlichen Katalog — auch die KünstlerInnen waren damit oft unzufrieden!“

Dafür wurde die Gestaltung der Ausstellung unter der Regie der Kunstwissenschaftlerin Katerina Vatsella sorgfältig konzipiert. Die einzelnen Arbeiten, nicht mehr als drei pro KünstlerIn, sind stärker als zuvor aufeinander abgestimmt. Nach wie vor dominiert die Malerei, Darunter viele Bilder-Ensembles, die jeweils ein Thema bearbeiten: Es scheint schwer geworden, einen Standpunkt knapp zu behaupten.

Bildensembles sind auch die Ausdrucksform von Nikola Blascovic. Angst heißt eines. Die Angst hat einen Nukleus: mit kraftvoller Farbe, geballt auf kleinste Fläche, explodiert er im Zentrum des Bild-Ensembles. Das Beben reicht bis in die Peripherie, zertrümmerte Bestandteile schwirren in der Luft. Ungeheuerlich, wie er das große Gefühl Angst auf kleinste Fläche bannt, kein Blatt größer als die Vierer-Industrie-Norm. Irritierend auch, wie sorgfältig sie arrangiert sind: obwohl heftig, wird diese Angst beherrscht. Sie hält sich in Grenzen. Man kann sie ruhig ansehen, sie greift nicht um sich. Eva Rhode

Ab 17.1.

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