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: DIKA ohne das ZDF

Mainz (taz) – Das ZDF wird sich nicht am Projekt eines öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanals mit der ARD (Arbeitstitel: Deutscher Informationskanal, DIKA) beteiligen. Der ZDF-Fernsehrat hat diesen Plänen am Freitag eine „deutliche Absage“ erteilt.

Stattdessen will das ZDF sein Hauptprogramm noch in diesem Jahr – möglichst zeitgleich mit der ARD – über den Satelliten Astra 1C verbreiten. Hauptgrund: in den neuen Bundesländern kann das ZDF bisher von über 40 Prozent der ZuschauerInnen nur eingeschränkt oder überhaupt nicht empfangen werden. Als möglichen Termin für die Aufschaltung auf Satellit nannte ZDF-Intendant Stolte die Berliner Funkausstellung Ende August.

Entscheidend für die Absage an einen Informationskanal mit der ARD waren für das ZDF die voraussichtlichen Kosten in Millionenhöhe. Eine Woche vor Weihnachten hatte der ZDF-Chef Stolte deshalb die Verhandlungen mit der ARD abgebrochen und eine Zusammenarbeit mit dem US-Kanal CNN angekündigt. Doch drei Tage später war diese rechtlich und medienpolitisch umstrittene, finanziell aber attraktive Kooperation geplatzt. CNN entschied sich für einen Einstieg beim Berliner Nachrichtenkanal n-tv.

Der NDR-Intendant und frischgebackene ARD-Vorsitzende Plog muß sich jetzt nach anderen Partnern umsehen. Als Kooperationspartner bietet sich neben dem Europäischen Nachrichtenkanal Euro-News und den Nachbaranstalten der Schweiz und Österreichs vorallem das Auslandsfernsehen der Deutschen Welle an. Die ARD erwartet von dem Bundessender Programmzulieferungen aber auch eine finanzielle Beteiligung. Christoph Heinzle