Goodbye Montana

■ Dallas Cowboys und Buffalo Bills qualifizierten sich für die Super Bowl, das Endspiel der National Football League

San Francisco/Miami (taz/dpa) – Der Druck war dann doch zu groß. Steve Young, Quarterback der San Francisco 49ers und „wertvollster Offensiv-Spieler“ der regulären Saison, versagte im Endspiel der National Conference. Im Nacken auf der Reservebank saß ihm Joe Montana, bis zu seinen schweren Verletzungen der beste Quarterback aller Zeiten. Und Young wußte, daß er sich keine Schwächen erlauben durfte, wenn er selbst die Super Bowl als Spielmacher beginnen wollen würde. Aber Dallas machte solche Überlegungen mit dem 30:20-Sieg zunichte. Im Duell der besten Offensive (49ers) gegen die beste Defensive (Cowboys) der regulären Saison dominierten eindeutig die Verteidigungskünste des Teams aus Dallas. Fünf Ballverluste leisteten sich Young und seine Mannen, das war zuviel. Trotzdem planen die 49ers mit Young für die neue Saison. Der 36jährige Montana wird wahrscheinlich zu den Minnesota Vikings oder den Los Angeles Raiders abgeschoben. Bleibt abzuwarten, ob sich das für San Francisco als Fehler herausstellt.

Im Endspiel der NFL trifft Dallas auf die Buffalo Bills, die sich in Miami gegen die Dolphins den Titel der American Conference sicherten. Dabei waren die Bills noch überlegener, als es das Ergebnis von 29:10 schon aussagt. Die Dolphins erwischten einen rabenschwarzen Tag, einzig Quarterback Dan Marino erreichte Normalform. 22 seiner 45 Pässe erreichten einen Mitspieler, was den Dolphins immerhin 268 Yards Raumgewinn verschaffte. Aber sie schafften es nicht, diesen in Punkte umzumünzen, vor allem, weil ihr Laufspiel an diesem Tag katastrophal war. Hier lag der Schlüssel zum Erfolg der Bills. Während Miami nur 33 Yards erlief, trugen die Stürmer aus Buffalo den Ball über insgesamt 185 Yards.

Die Buffalo Bills erreichten zum dritten Mal in Folge die Super Bowl, was vor ihnen nur den Dolphins einmal gelungen war. In den letzten beiden Jahren verloren sie aber die Endspiele gegen die New York Giants und die Washington Redskins. Aber „das wird dieses Mal nicht passieren“, ist sich Quarterback Jim Kelly sicher. Kelly feierte ein eindrucksvolles Comeback, nachdem er bei den ersten beiden Playoff-Spielen wegen einer Knieverletzung zuschauen mußte. to