Galerienspiegel

GALERIENSPIEGEL

Rolf Nesch, Expressionist aus Württemberg, Mitglied des Dresdner Kreises und Kirchner-Schüler, lebte und arbeitete in den dreißiger Jahren in Hamburg, bevor er auf der Flucht vor der NS-Kulturzerstörung vor sechzig Jahren nach Norwegen emigrierte. Anläßlich seines hundertsten Geburtstages, der am 7.Januar zu feiern wäre, ist die 142. Ausstellung im BAT- Kunst-Foyer mit achtzig Graphiken, Gemälden und Plastiken der Hamburger Schaffensperiode gewidmet.

Gleichzeitig stellt die Kunsthalle bis 21. März den Zyklus Karl Muck und sein Orchester aus. Da es auch

1bei einem noch so gutem Dirigenten ohne Orchester keine Musik gibt, sind die vierundzwanzig Radierungen demokratische Antwort auf den Senatsauftrag von 1931, den berühmten Dirigenten mit einem Bildnis zu ehren.

Eröffnung BAT: heute 18 Uhr; Esplanade 29; Ausstellung Mo. 10-20, Di.-Fr. 10-18 Uhr; bis 5.März

Zwei Neuerwerbungen stehen im Mittelpunkt der kommenden Vorträge in der Kunsthalle: am langen Donnerstag um 19 Uhr stellen Karin Schulze und Frank Barth den Bruce Nauman-Raum zur Diskus-

1sion, bevor er am Montag abgebaut wird und die schreiende Glatze zur Ausstellung nach Louisiana bei Kopenhagen wandert. Adam und Eva von Max Beckmann ist Anneli Lütgens Thema am Sonntag um 11 Uhr. In der gleichen Veranstaltungsstruktur beim Museum für Kunst und Gewerbe bringt Rüdiger Joppien morgen um 18 Uhr die Möbel von Martin Woltermann nahe und Alexander Pilipczuk am Sonntag um 11.15 Uhr die Klangskulpturen der Brüder Baschet.

Malerei, die nicht aus Europa und den USA kommt, wird meist nur als Folklore gesehen. Eine neue Ausstellungsreihe des Völkerkundemuseums will diese Sichtweise etwas korrigieren: Malerei in Afrika heute zeigt Traditionelles und Modernes, wobei Bilder, die an die Wand gehängt werden, überhaupt erst in unserem Jahrhundert unter europäischem Einfluß entstanden. Das Ehepaar Djilatendo und Lubaki habt mit Übertragungen von Wandmalerei aus dem damaligen Belgisch-Kongo in den dreißiger Jahren die moderne Malerei in Zaire begründet und wurde bereits damals in Belgien und Frankreich erfolgreich ausgestellt.

Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, Eröffnung mit Live-Musik: morgen, 18 Uhr; bis 25. April wisch