Dichtung und Wahrheit-betr.: "Der große Reibach", taz vom 4.1.93, "Bellheim-Splitter", taz vom 8.1.93

betr.: „Der große Reibach“, taz vom 4.1.93, „Bellheim-Splitter“, taz vom 8.1.93

Es gab selbstverständlich keine Förderzusage des Landes Niedersachsen an die Produktionsgesellschaft des „Großen Bellheim“, die an ein Rollenangebot für den niedersächsischen Ministerpräsidenten oder dergleichen gebunden gewesen wäre. Und dies gilt sowohl für den ehemaligen Ministerpräsidenten dieses Landes, Ernst Albrecht, wie den derzeitigen, Gerhard Schröder.

Alles, was zu diesem Thema zu lesen war, ist schlicht Unsinn. Um also einige Legenden zu zerstören, hier noch einmal die Fakten:

Im Frühjahr 1988 trat die o.g. Produktionsgesellschaft des „Großen Bellheim“ an die damalige CDU/FDP-Landesregierung heran, um die Möglichkeiten einer finanziellen Förderung zu sondieren. Nach gründlicher Abwägung wurde unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Filmförderung und selbstverständlich in vollem Einklang mit den entsprechenden Richtlinien von der (zwischenzeitlich rotgrünen) Landesregierung im Dezember 1990 ein Zuschuß von einer Million DM zu den Produktionskosten von 17,2 Millionen DM gewährt. Vorangegangen war dabei u.a. der Nachweis eines Betrages von 4,76 Millionen DM, der während der Dreharbeiten in Niedersachsen ausgegeben werden sollte. Auch dieser Betrag findet sich im übrigen im Bewilligungsbescheid wieder.

Inzwischen hat die niedersächsische Landestreuhandstelle für Wirtschaftsförderung die richtliniengemäße Verwendung der Mittel bestätigt. [...]

Fazit: Leider kein „Filz“, kein „Skandal“, keine Geschäfte nach dem Motto: „Zuschuß im Tausch gegen Fernsehauftritt“, keine „Einmischung in die künstlerische Freiheit“, keine „Verschwendung von Fördermitteln“, kein „Absahnen von Millionen“.

Bei so vielen Falschdarstellungen paßt es ins Bild, daß es auch weder einen in diesem Zusammenhang von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zitierten Brief von Gerhard Schröder an Altbundeskanzler Schmidt gibt noch die in der taz heute berichtete Bestätigung gegenüber derselben Zeitung. Bei beiden Informationen handelt es sich um Erfindungen, die auch nicht dadurch authentischer werden, daß die taz sie zitiert. [...] Tom Rutert-Klein, Leiter des

Persönlichen Büros des nieder

sächsischen Ministerpräsiden-

ten, Hannover

Anmerkung d. Red.:

Jedem läuft mal eine dicke Ente zu, siehe auch Interview auf der Medienseite.