Brutale Minderheit

Eine gewalttätige Minderheit von Kindern und Jugendlichen wird nach einer Untersuchung des Professors Klaus Hurrelmann immer skrupelloser und brutaler. Übergriffe unter Schülern hätten teilweise „filmreife Qualität“ angenommen, enthemmt werde geschlagen und getreten, und selbst Erpressung und sexuelle Gewalt gegen Mädchen hätten die jugendlichen Täter in ihr Repertoire übernommen, sagte Hurrelmann gestern bei einer Fachtagung vor Lehrern und Sozialpädagogen in Hamburg.

Die Hauptursache für die Aggressivität sei außerhalb der Schule zu suchen. Bis zu einem Fünftel der Schüler könne sich nur schwer in die sozialen Regeln des Gemeinschaftslebens einfügen. „Aggressive und gewalttätige Aktionen dieser Kinder und Jugendlichen sind soziale Notrufe nach Aufmerksamkeit, Zuwendung und Anerkennung“, erklärte der Wissenschaftler. dpa/taz