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Schmuse-Saddam?

■ Irak wünscht „konstruktive Beziehungen“ mit Clinton

Bagdad (AP/taz) – Die Führung Iraks hat zum Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Bill Clinton den Wunsch nach einem Ende des Konflikts mit Washington geäußert. Parlamentspräsident Saadi Mahdi Saleh sagte am Mittwoch abend, sein Land habe den „ernsthaften Wunsch, konstruktive Beziehungen mit der neuen US-Regierung zu entwickeln“. Er hoffe, daß Clinton einen anderen Kurs verfolgen werde als sein Vorgänger Bush, „dessen Politik eine bösartige Aggression gegen ein unabhängiges und friedliebendes Volk herbeigeführt“ habe. Präsident Saddam Hussein hatte am Mittwoch morgen anläßlich der Amtseinführung von Clinton einen Waffenstillstand in den Flugverbotszonen im Norden und Süden seines Landes verkündet, der gestern weiter hielt, wenn er auch von der US-Regierung unter Hinweis auf den formell seit März 1991 bereits bestehenden Waffenstillstand als gegenstandslos betrachtet wird.

Von Bahrein aus machte sich gestern früh ein Inspektionsteam der UNO auf den Weg nach Bagdad, um die Zerstörung der irakischen Massenvernichtungswaffen zu überwachen. Die 52 Mitglieder des Inspektionsteams hatten in Bahrein zwei Wochen lang auf die Erlaubnis zur Einreise in den Irak gewartet. Der Leiter der UNO- Sonderkommission für Bagdad, Kevin St. Louis, zeigte sich vor dem Abflug hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Irak zuversichtlich. Unterdessen ordnete Saddam Hussein den Wiederaufbau der bei dem Raketenangriff der USA vom Sonntag zerstörten angeblichen Nuklearfabrik in der Nähe von Bagdad an.

Kritik an USA wächst

China hat den letzten Militärschlag der USA gegen den Irak verurteilt. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte gestern, die Probleme der Golfregion sollten auf der Basis der UNO-Resolutionen gelöst werden. Damit schloß sich China der Kritik Frankreichs vom Mittwoch an, dessen Außenminister Roland Dumas den Angriff mit Marschflugkörpern als nicht von der UNO-Resolution gedeckt bezeichnet hatte.

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