Wieder US-Angriff auf irakisches Radar

■ Irak will Waffenstillstand fortsetzen

Washington/Bagdad (AFP) – Ein US- Kampfflugzeug hat am Freitag erneut eine Stellung der irakischen Luftabwehr in der Flugverbotszone im Nordirak angegriffen. Das teilte ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums mit, der namentlich nicht genannt werden wollte. Eine Maschine vom Typ F-4G habe zwei Raketen auf die Stellung geschossen, nachdem die Iraker das Radar aktiviert hätten. Die Raketen hätten jedoch nach Informationen aus der Türkei nicht getroffen.

Dies war der zweite Angriff im Nordirak, seitdem die irakische Führung am Mittwoch dieser Woche einen einseitigen Waffenstillstand verkündet hatte. US-Angaben zufolge hatten zwei US-Kampfflugzeuge bei dem Angriff am Donnerstag eine Flugabwehrstellung der Iraker bombardiert, die ihr Radar auf die Maschinen gerichtet hatte. Das irakische Verteidigungsministerium hatte dementiert, daß die Luftabwehr aktiviert gewesen war.

Nach Auffassung der alliierten Streitkräfte am Golf stellt die Anpeilung ihrer Flugzeuge durch irakisches Radar eine feindselige Handlung dar. Wenn die US- Kampfflugzeuge das Feuer auf irakische Positionen eröffneten, so sei dies ein „legitimer Akt der Selbstverteidigung“, behauptete am Donnerstag sowohl ein Sprecher des alliierten Kommandos in Incirlik in der Türkei wie auch die türkische Regierung. Der irakische Außenminister Mohamad Said el Sahhaf betonte, daß der Irak gleichwohl den einseitig verkündeten Waffenstillstand einhalten werde.

Durch eine Autobombe sind im nordirakischen Arbil fünf Menschen getötet und 82 weitere verletzt worden. Wie gestern aus glaubwürdiger kurdischer Quelle mitgeteilt wurde, wurde der Anschlag bereits am Donnerstag mittag verübt.

Der Sprengsatz sei auf dem Markt explodiert. Unter den Opfern seien zahlreiche Kinder.