Billigflaggen kommen teuer

■ Beckmeyer will schärfere Kontrollen für die Schiffssicherheit

Die zunehmende Zahl von Schiffskatastrophen und Tankerhavarien läßt jetzt auch Bremens Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) aktiv werden. Gestern griff Beckmeyer zur Feder und schrieb an den Bundesverkehrsminister Günther Krause. In dem Brief wird der Bundesminister aufgefordert, sich international für die konsequente Einhaltung der Vorschriften für die Schiffssicherheit — „ohne Wenn und Aber“ — einzusetzen. „Nach wie vor werden diese Maßgaben immer wieder und vor allen auf Schiffen unter sogenannter Billigflagge unterlaufen — ein skandalöser Zustand“. Mit dem Thema Schiffssicherheit wird sich auch die Bremische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung befassen.

Auf breiter Front sparten viele Reeder und Charterer vor allem bei Personal, Material und Wartung zu Lasten der Schiffssicherheit, argumentierte Beckmeyer. „Desinteressierte, unmotivierte und schlecht ausgebildete Seeleute“ gehörten seit Jahren zum Alltag auf den Weltmeeren. Notwendig seien die konsequente und regelmäßige Kontrolle der Schiffe sowie verschärfte Sanktionen gegen Reeder und Charterer bei Verstößen. Hinzu komme die Verkürzung der in den internationalen Vereinbarungen enthaltenen Übergangsfristen für Alttonnage. Dringenden Handlungsbedarf sieht Beckmeyer außerdem bei der Verkehrsführung von Schiffstransporten gefährlicher Ladung einschließlich Festlegung von Fahrtrouten. dpa