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Zahl der „irrtümlich“ Deportierten nimmt zu

■ Israel läßt dreizehn Deportierte zurückkehren – und fliegt Angriff im Südlibanon

Jerusalem/Merdsch-el-Sohur (AP/AFP/taz) – Dreizehn „irrtümlich“ in den Südlibanon deportierte Palästinenser, die am Samstag nach Israel zurückkehren durften, sind gestern in israelische Gefängnisse gebracht worden. Die israelische Tageszeitung Ha'aretz berichtete, weitere zehn der am 17.Dezember in den Libanon deportierten 415 Palästinenser seien möglicherweise „zu Unrecht“ außer Landes gebracht worden.

Die Rückkehrer sollten zunächst über die Situation in dem Zeltlager der Deportierten verhört werden. Nur zwei von ihnen sollen danach freigelassen werden, hieß es aus Militärkreisen. Sie gehören zu insgesamt sieben Rückkehrern, die in das berüchtigte Wüstengefängnis „Ansar“ gebracht wurden. Die anderen befinden sich in dem nordisraelischen Gefängnis von Megiddo und im Militärgefängnis von Nablus in der Westbank.

Die dreizehn Männer waren am Samstag zusammen mit vier Kranken vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) aus dem Zeltlager der Deportierten bei Mardsch-al-Sohur nördlich der Demarkationslinie des israelisch besetzten Gebietes im Südlibanon ausgeflogen worden. Die vier Schwerkranken wurden in ein Militärhospital der mit Israel kooperierenden Südlibanesischen Armee (SLA) im besetzten Teil des Südlibanon gebracht, in dem bereits ein weiterer Deportierter behandelt wird. Zwei Opfer „irrtümlicher Deportation“ haben sich aus Solidarität mit den Zurückbleibenden geweigert, das Lager zu verlassen. Die israelische Regierung hat bisher eingeräumt, insgesamt 16 der 415 Palästinenser „versehentlich“ deportiert zu haben. Einer von ihnen, ein Sechzehnjähriger aus Hebron, war schon am 9. Januar zurückgekehrt. Ha'aretz berichtete gestern, die USA hätten eine Verschiebung der UN-Sicherheitsratssitzung erreicht, in der die Deportation diskutiert werden soll. Das Oberste Gericht Israels soll sich heute erneut mit dem Thema befassen.

Die israelische Luftwaffe hat am Wochenende wieder einen Luftangriff auf den Südlibanon geflogen. Eine Stunde nach der Explosion einer Straßenbombe, die im israelisch besetzten Teil des Südlibanon zwei israelische Soldaten tötete und einen verletzte, griffen zwei Cobra-Kampfhubschrauber am Samstag abend Stellungen libanesischer Guerillas an. Bei dem Luftangriff wurde ein verlassenes Schulgebäude von einer Rakete zerstört und mehrere Dörfer beschossen. Angaben über Tote und Verletzte lagen nicht vor. N.C.

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