Mädchen für Männer keine Konkurrenz

■ CDU-Abgeordneter fordert Technik-Unterricht

Mädchen für Männer

keine Konkurrenz

CDU-Abgeordneter fordert Technik-Unterricht

Die Mädchen in Männerberufen sind dem CDU-Abgeordneten Bernd Ravens ein besonderes Anliegen. In einer kleinen Anfrage erkundigte sich der Abgeordnete in der Bürgerschaft nach der Zahl der weiblichen Auszubildenden in gewerblich-technischen Berufen im öffentlichen Dienst und bei den Eigen- und Beteiligungsgesellschaften des Landes Bremen. Antwort des Senats: In den vergangenen drei Jahren wurden insgesamt 59 Mädchen im öffentlichen Dienst ausgebildet. An der Gesamtzahl der Auszubildenden in diesem Bereich stellten die Mädchen jedes Jahr rund 50 Prozent.

Schlechter sieht der Schnitt nach Meinung des CDU-Abgeordneten Bernd Ravens für die Eigen- und Beteiligungsgesellschaften des Landes und der Stadt aus. Während sie 1990/91 noch 13 Mädchen ausbildeten, waren es ein Jahr später fünf und im Jahr darauf nur noch zwei. „Warum bilden die Stadtwerke keine einzige Automechanikerin aus? Und warum gibt es im öffentlichen Dienst in Bremen keine einzige Frau, die zur Restauratorin ausgebildet wird? „ fragt der CDU-Abgeordnete Ravens. Es müssen ja gar nicht unbedingt Bootsbauerinnen sein, meint der Mann fürs Maritime. Aber warum fehlt die Fernmeldeelektronikerin, die Schriftsetzerin oder die Zerspanungstechnikerin, wie die Dreherin neudeutsch heißt.

Alle Kampagnen, den gewerblich-technischen Betrieben die Mädchen schmackhafter zu machen und umgekehrt, haben wenig genützt, bestätigt auch Hans Meyer-Heye, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Hier muß man nicht einmal die Statistik zu Rate ziehen für die Auskunft, daß die Zahl der Mädchen in Männerberufen kaum zugenommen habe. Die Erkenntnis, daß das tradierte Rollenverhalten überwunden werden muß, hat sich auch in der Handwerkskammer schon durchgesetzt. — Obwohl man sich dort bekanntlich mit der Wahl der Frauenbeauftragten noch schwer tut.

Bernd Ravens fordert: Technikunterricht, eventuell getrennt für Mädchen und Jungen ab der siebten Klasse. „Man muß mit den Mädchen früher über Technik reden.“ Und mehr Praktika. Das Schnupperpraktikum von vier Wochen in der neunten Klasse ist dem Abgeordneten „zu kurz und zu spät“. dir