: Künstlerische Entnazifizierungsversuche zur Rettung der "Jahrtausendspiele"
■ Das Olympia-Gelände von 1936 als postmoderne, dekonstruktivistische Collage? Ein Gespräch über die Neuauflage von Olympischen Spielen mit dem Berliner...
Heute reicht Berlin seine Bewerbungsunterlagen für Olympia 2000 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Lausanne ein. Die Entscheidung für den Austragungsort wird dann im September diesen Jahres fallen. Als Favorit wird zur Zeit die australische Konkurrenzstadt Sidney gehandelt. Dort ist die olympische Infrastruktur bereits zum großen Teil fertiggestellt, während in Berlin die meisten Sportanlagen – wie zum Beispiel ein Schwimmstadion – noch gebaut werden müssen. Weitere Minuspunkte für Berlin sind Skandale um die Geschäftsführung der Olympia GmbH, ein schöngerechnetes Finanzkonzept und ein fragwürdiges Verkehrskonzept namens „Olympia-Express“.
Bislang also brauchte die Anti- Olympia-Bewegung in Berlin kaum etwas zu tun – die Hauptstadt-Olympioniken brachten sich selbst in Verruf. Auch der öffentliche Nicht-Umgang der Olympia GmbH und der Berliner Politik mit dem Thema Olympia 1936 beginnt sich vor dem Hintergrund der rechtsradikalen Pogrome in Deutschland fatal auf die Bewerbung auszuwirken – ebenso wie die Entscheidung, das historische Gelände der Nazi-Spiele wieder zum zentralen Austragungsort von Olympia 2000 zu machen. Diese Entscheidung war bereits 1990 von der damaligen rot-grünen Regierung getroffen worden. Ein angekündigter internationaler Wissenschaftskongreß zum Thema 1936 kam nie zustande, die Diskussion um die Nazi-Olympiade wurde bereits im Frühstadium der Bewerbung vom damaligen Regierenden Bürgermeister Walter Momper und vom Chef des Nationalen Olympischen Komitees, Willi Daume, abgewürgt. Der zuständige grüne Sport-Staatssekretär Hans-Jürgen Kuhn (AL), der sich für den Kongreß eingesetzt hatte, wurde geschaßt.
Um das 36er-Gelände, das „voller Hinweise auf einen militanten Totenkult“ steckt (H.-E. Mittig), symbolisch zu entschärfen, hat der Kulturbeauftragte der Olympia GmbH, Hilmar Hoffmann, nach Hoyerswerda und Rostock Vorschläge zur „kritischen Aneignung“ unterbreitet: Mit Schautafeln, Vitrinen oder der Verfremdung mit Cellophan sollten etwa die „Übermenschen“-Skulpturen von Arno Breker und Co. auf dem Gelände symbolisch gebrochen und historisch erklärt werden. Man könne sie auch der Größe nach in der Reihe aufstellen, um sie in einem „transitorischen Museum“ zu „ironisieren“ oder sie mit Darstellungen des „geschundenen Menschen“ (Barlach, Kollwitz, Hrdlicka) zu konterkarieren. Die strenge Struktur des Geländes, die mit der Achse Marathontor/Langemarck-Halle (in der Soldaten des Ersten Weltkrieges geehrt werden) Sport und Krieg zusammenführt, soll per Neubau von Sportanlagen und einem Museum „aufgelockert“ werden. Über die mögliche Neuauflage der Olympiade auf dem historischen Gelände, das seit 1986 unter Denkmalschutz steht, sprach die taz mit dem Berliner Denkmalpfleger Jörg Haspel. Haspel leitet die Fachabteilung Baudenkmalpflege der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz.
taz: Herr Haspel, eignet sich das „steinerne Geschichtsbuch“ Olympiagelände, wie es ein Senatsgutachter kürzlich nannte, überhaupt für eine Wiederauflage der Olympischen Spiele im Jahre 2000?
Jörg Haspel: Aus konservatorischer Sicht wohl eher nicht. Denkmalpflegerisches Ziel ist es ja, das historische Olympia-Ensemble insgesamt intakt zu erhalten und die weitgehenden technischen und baulichen Überfrachtungen, die dem Gelände durch neue Olympische Spiele drohen, an eine andere zentrale Stelle – etwa rund um einen Stadionneubau – zu verlagern. In diesem Sinne hat auch der Berliner Denkmalbeirat votiert. Denn um das Olympiagelände von 1936 nach den Anforderungen der Jetztzeit medien- und olympiagerecht zu gestalten, sind gravierende Eingriffe in die historische Substanz zu befürchten. Das zweite Argument ist, daß ein solch neuer zentraler Ort auch symbolisch eine bessere Alternative wäre – daß sich das „neue Deutschland“ davon auch räumlich absetzt. Dann könnte das Gelände von 1936 als historisches Zeugnis gewürdigt werden, anstatt als Versuchsfeld zur Fortschreibung deutscher Olympia-Geschichte zu fungieren und das Denkmal-Ensemble durch sehr gezwungene, erzwungene „Brechungen“ infrage stellen zu müssen. Doch die politischen Entwicklungen sind über diese denkmalpflegerische Position bereits hinweggegangen.
Allerdings. Ist die olympische Nutzung des Geländes wegen der symbolischen Implikationen aus Ihrer Sicht überhaupt vertretbar?
Ich denke, generell schon. Denn was wollen wir eigentlich unter Beweis stellen? Doch wohl, daß wir dazugelernt haben aus dieser Geschichte. Und das erweist sich in letzter Instanz in der Art des Umgangs mit dem Denkmal und mit den Geschichtszeugnissen, nicht unbedingt in den Denkmälern selbst. Und diese historische Lektion könnte dadurch deutlich gemacht werden, daß wir in der Behandlung dieses Ortes einen kritisch-reflektierenden Abstand zur nationalsozialistischen Propaganda-Absicht wahren, und nicht, indem wir dieses Zeugnis der NS- Ideologie gewissermaßen aus dem Auge und aus dem Sinn verlieren.
Nun gab es ja, was das Olympiastadion angeht, bislang von der Denkmalpflege her eine restriktive Linie. Farbige Markierungen für die Ränge etwa wurden nicht erlaubt. Diese Linie wird sich nicht halten lassen. Was darf am Stadion, was darf auf dem Gelände überhaupt verändert werden? Geplant sind Neubauten, ein großes Dach für das Stadion und symbolische „Brechungen“, etwa der „Übermenschen“-Skulpturen von Breker und anderen.
Im Prinzip wäre es auch aus denkmalpädagogischer Sicht sinnvoll, Kommentierungen beziehungsweise Distanzierungen vorzunehmen, wie sie Hilmar Hoffmann, der Kulturbeauftragte für Olympia 2000, angedacht hat. Nach den rechtsradikalen Pogromen und Überfällen der vergangenen Monate kann man nicht mehr von einer grundsätzlichen Immunität gegen das nazistische Menschen- und Gesellschaftsbild ausgehen, wie es die Olympiabauten und -skulpturen vermitteln.
Zu den Olympischen Spielen werden nicht nur Deutsche kommen...
Möglicherweise muß durch Zusatzinformationen oder gar „Bildstörungen“ eine kritische Distanz hergestellt und verdeutlicht werden, weil im Ausland, beispielsweise in Israel, vielleicht noch der Eindruck vorherrschen mag, daß die Merkmale der Kontinuität die des Neuanfangs nach 1945 überwiegen könnten. Entscheidend ist, daß es für die Denkmalpflege kein Anliegen sein kann, auf dem historischen Gelände der Gegenwart des Jahres 2000 ein Denkmal zu setzen. Wenn für die historische Aufarbeitung Veränderungen vorgenommen werden, dann sollten diese erstens temporär sein und zweitens reversibel. Es muß möglich sein, das historische Zeugnis in den historischen Zusammenhang zurückzuholen. Die Skulpturen zusammenzutragen und sie ironisch Olympischen Spielen mit dem Berliner Denkmalpfleger Jörg Haspel
Von Hans-Hermann Kotte und Hans Monath
zu verfremden, indem man sie der Größe nach aufstellt, das ist ein sehr weitgehender Gedanke. Zurückhaltender und, wie ich meine, aufklärerischer wäre ein Konzept, das sie an ihren historischen Plätzen beläßt und Möglichkeiten zur Ergänzung beziehungsweise Relativierung durch einen kritischen Kommentar überprüft.
Können das die Glasvitrinen oder die an Christo gemahnenden Cellophanhüllen sein, die Hilmar Hoffman ins Spiel gebracht hat?
Ich will mich da nicht festlegen, welches Mittel das geeignetste ist. Die Maßnahmen müßten so vorsichtig, behutsam und zurückhaltend getroffen werden, daß die Präsentation des Denkmalensembles von 1936 nicht auf unsere aktuelle Vermittlungsabsicht verkürzt wird.
Sie müssen also drei Dinge beachten: Erstens soll bei den neuen Berliner Spielen auch die ursprüngliche propagandistische Funktion des Geländes für den Zuschauer des Jahres 2000 nachvollziehbar sein. Zweitens soll deutlich gemacht werden: Dies ist etwas Neues, wir grenzen uns ab. Drittens müssen Sie mit den weitreichenden, möglicherweise nicht reversiblen Veränderungen zurechtkommen, die das Gelände technisch fit machen.
Es ist ja auch ein denkmalpflegerisches Interesse, die Denkmäler zugänglich zu machen. Möglicherweise ist eine große Veranstaltung – es müßten nicht unbedingt die Olympischen Spiele sein – geeignet, die Begegnungsmöglichkeiten mit Geschichte zu intensivieren und mehr Menschen mit der Bedeutung dieser Geschichte vertraut zu machen. Hier kann für die Denkmalpflege ein Konflikt zwischen ihrem Erhaltungsauftrag und ihrem Vermittlungsinteresse entstehen. Vielleicht wären im vorliegenden Fall befristete Ausnahmegenehmigungen unter strengen Auflagen denkbar. Jedenfalls muß sich die Denkmalpflege mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sie sei elitär und wolle die baulichen Zeugnisse für einen exklusiven Kreis von Kennern unter einer Käseglocke verschwinden lassen.
Auch die geplanten Neubauten auf dem Gelände sollen nach dem Willen der Olympia GmbH den propagandistischen Charakter des Geländes „auflockern“, etwa das neue Baseballstadion auf dem Maifeld und ein mögliches Museum auf dem Olympischen Platz. Da diese Architekturen temporär sein müssen, werden es moderne Leichtbauten sein. Werden diese neuen Bauten nicht im Gegenteil die Funktion der in Naturstein gehüllten historischen Beton-Bauwerke, nämlich das Nazi-Regime als natürlich und unerschütterlich darzustellen, noch verstärken?
Jeder Eingriff, auch die Veränderungen der letzten Jahrzehnte – etwa die Wiederherstellung der kriegszerstörten Langemarck-Halle auf dem „Reichssportfeld“ – stellen eine Neuinterpretation dar. Ich glaube, wir müßten legitime Interpretationsansätze, also denkmalgerechte Gegenwartsbeiträge für das Gelände entwickeln können. Ich habe aber keine Idealvorstellungen für eine Neugestaltung des Geländes, sondern die Vorstellung, es möglichst in seiner Authentizität zu bewahren. Für das Museum sind ja unterschiedliche Lösungen im Gespräch. Die Auffassung der Denkmalpflege war immer die, daß die Aufarbeitung der Spiele und der politischen Implikationen außerhalb des eigentlichen Geländes geschehen sollte. Wenn das Museum am Rand läge, wäre es zwar nicht direkt unübersehbar – dies hätte aber den Vorteil, daß die Gesamtaussage des Ensembles nicht verändert würde. Ich finde, man sollte den Menschen und auch den Medien zutrauen, daß sie diesen Zeugnissen kritisch begegnen. Denn wenn jedes Denkmal, das unerwünschte Kapitel der Geschichte dokumentiert, von der nächstfolgenden Generation zur Kenntlichkeit entstellt werden muß, dann hieße das, daß es keine Möglichkeit mehr gäbe, künftigen Generationen authentische Zeugnisse der Geschichte vorzuhalten. Und sie auch so vorzuhalten, daß Fragen anderer Generationen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht gestellt oder auch nur gedacht werden, dann noch an das „unverfälschte“ – obwohl das ein heikles Wort ist – bauliche Zeugnis gerichtet werden können. Das „Neuzurichten“ von Geschichte könnte hier Möglichkeiten verstellen.
Ein Neubau auf dem Gelände wird sehr teuer werden und ist als temporäre Architektur kaum denkbar: die Überdachung etwa des Olympiastadions, die gewünscht wird und die nach den Anforderungen des IOC notwendig ist. Ist dieser große Eingriff, der ja viel weiter gehen wird als die jetzige „kleine“ Überdachung, die für die Fußball-WM 1974 installiert wurde, Ihrer Ansicht nach überhaupt möglich?
Auch die jetzige partielle Überdachung ist ja kein denkmalpflegerisches Ziel gewesen. Eigentlich wäre es wünschenswert, überhaupt keine Überdachung zu haben, um die historische beabsichtigte Wirkung, den Bezug auf die Antike weiter deutlich machen zu können. Wenn man über Überdachungen nachdenkt, erscheint ein sehr flaches und vor allen Dingen wandelbares Dach das kleinste Übel. Ein Dach, das zu öffnen ist – aber dies auch nur als temporäre Maßnahme. Diese würde in der Tradition der antiken Segeltuchdächer stehen, die ja wandelbar waren, wieder abgespannt und eingerollt werden konnten. Es geht hier um den „Inneneindruck“, das Gemeinschaft stiftende Sporterlebnis unter freiem Himmel und die gleichsam klassische architektonische Lösung, die das NS-Regime zur Selbstlegitimation wählte. Wie überzeugend diese Wahl getroffen wurde und wie gelungen ihre Ausführung war, zeigt sich ja bis heute in der Tatsache, daß der Zusammenhang der Anlage mit Konzentrationslagern und Kriegsvorbereitungen in der Sportberichterstattung aus dem Olympiastadion oder in der Berliner Olympiabewerbung kaum eine Rolle spielt.
Eine Lösung mit vier großen Pylonen und einem alles überspannenden Zeltdach à la München kommt gar nicht in Frage?
Gegenüber der Alternative einer von außen abgehängten künstlichen Klimahülle, die auch das Wirkungsgefüge der Bauten und Freiräume außerhalb des Stadions neu definieren würde, erscheint der „Deckel“ als kleineres Übel. Die Pylonen-Lösung wäre mit so einschneidenden Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes verbunden und strahlte so stark in das Gesamtgelände aus, daß sie nur die zweitbeste Lösung wäre. Für eine denkmalpflegerische Ideallinie lassen beide Lösungen keinen Platz. Das Erscheinungsbild darf nicht so verändert werden, daß sich bei der Annäherung an das Stadion Erinnerungen an die Spiele 1972 in den Vordergrund schieben.
Egal, wie überdacht wird, fest steht: Es wird sehr teuer. Glauben Sie wirklich, daß eine solche Investition dann wieder rückgängig gemacht wird?
Ich befürchte, daß das ökonomische Kalkül den Ausschlag dagegen geben wird. Diese Veränderungen an historischen Sportbauten werden ja auch immer als Zukunftsinvestitionen gesehen, nicht nur als Maßnahme für die zwei olympischen Wochen.
Hält die alte Substanz des Stadions denn ein neues Dach überhaupt aus?
Nach den jetzt angedachten Lösungen, die von Statikern grob durchgerechnet wurden, ist das wohl machbar. Aber das geht nicht ohne substantielle Verluste.
Zurück zu den Problemen, die es geben wird, wenn sich auf dem Gelände Rituale von 1936 wiederholen und die Bilder der quasi ersten Medienspiele wiederbelebt werden. Denken Sie, daß eine glaubwürdige Distanzierung möglich sein wird?
Ein anderer zentraler Standort hätte wohl verhindert, daß in allen Hinterköpfen die alten Bilder mitlaufen. Nun aber wird man immer wieder „Schnitte“ in der Wahrnehmung der Zuschauer vornehmen wollen, was dazu führen dürfte, daß diese „Schnitte“ am Denkmal selbst vorgenommen werden. Man hätte das Gelände auch in ein Olympiakonzept einbeziehen können, ohne es zum zentralen Austragungsort zu machen. Gewissermaßen als eine „Gegenwelt“ der selbstkritischen Selbstdarstellung der zweimaligen Olympiastadt. Es darf jedenfalls nicht sein, daß das Gelände im Jahre 2000 und danach nur noch als postmoderne dekonstruktivistische Collage begriffen werden kann und die propagandistischen Absichten „unserer Vorväter“ womöglich nicht einmal mehr erfahrbar werden.
Wünschen Sie sich für die Diskussion über den Umgang mit dem Olympiagelände mehr Intensität? Ist die Diskussion von der Olympia GmbH rechtzeitig genug angestoßen worden?
Die Befürchtungen der Denkmalpflege und derer, die sich für das Anliegen der Geschichte in dieser Stadt einsetzen, sind zu spät ernstgenommen worden. Es gab erst unter dem Eindruck der traurigen Ereignisse von Rostock und Mölln eine intensivere Diskussion, obwohl es von Beginn der Bewerbung an immer wieder Forderungen nach kritisch-historischer Begleitung gab. Die Diskussion um 1936 und das Gelände muß auf jeden Fall verstärkt werden, wenn Berlin die Spiele bekommt. Und das geht vor allem über eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, mehr Information. Denn ich halte es für fraglich, ob die künstlerischen und architektonischen Entnazifizierungsversuche, im Jahre 2000 auf dem Gelände zu „Brechungen“ zu kommen, diejenigen erreichen werden, die ein sportliches Großereignis massenhaft besuchen. Es ist fraglich, ob diese Form einem kritisch-aufklärerischen Impetus bei den Besuchern zur Durchsetzung verhelfen kann oder sich eher als hilfloser Antifaschismus erweist.
Also vor jeder Veranstaltung Aufklärung über 1936 in fünf Weltsprachen via Videoleinwand? Könnte der Denkmalpfleger so etwas fordern?
Es ist auf jeden Fall wichtig, daß die Denkmalpflege erforderliche Information auch mit anderen Medien transportiert und damit die Bedeutungsüberlieferung sicherstellt. Die Steine des Olympiastadions sprechen ja nicht für sich, und schon gar nicht in fünf Weltsprachen... Sie bedürfen der Vermittlung in Wort und Bild, möglichst in unmittelbarem Zusammenhang vor Ort und in direkter Ansprache an das Publikum.
Aus der Olympia GmbH gab es, etwa von deren Chef Nawrocki, Stimmen, die Olympia 1936 schon durch die Spiele 1972 in München für „bewältigt“ halten.
Wenn Mölln und Rostock und die anderen furchtbaren Ereignisse im vergangenen Jahr nicht gewesen wären, dann hätte man vielleicht noch weiter dieser simplen und bequemen Vorstellung anhängen können, hätte sagen können: Wir haben das hinter uns. Doch das ist mitnichten der Fall. „Vergangenheitsbewältigung“ ist eine gesellschaftliche Daueraufgabe, zu der die Denkmalpflege einen Beitrag leisten will.
Wir danken für das Gespräch.
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