DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER

■ Ur-Punk & Kammermusik

DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER

Ur-Punk & Kammermusik

Charlie Harper war schon vor sechzehn Jahren Leadsänger der U.K. Subs und erleidet nun das gleiche Schicksal wie jene, gegen die er und seine Mannen 1977 so aggressiv angespielt haben: genau wie bei Joe Cocker, Paul McCartney oder Frank Sinatra wollen die Fans ständig die alten Songs hören. Am Freitag (29.1.) um 20 Uhr im Schlachthof kann man seinen Ur-Punk direkt mit den frischen Varianten des Genres vergleichen. Als Vorgruppe treten Die Skeptiker auf, die mit „energischen Texten gegen Fremdenhaß und Staatsterror“ als Nachfolger von „Ton, Steine, Scherben“ gelten.

Das 260. DACAPO — Konzert ist dem slowenischen Komponisten und Posaunisten Vinko Globokar gewidmet. Zusammen mit dem Hamburger Ensemble L'art pour l'art stellt er am Freitag (29.1.) um 20 Uhr in der Galerie Katrin Rabus einige seiner kammermusikalischen Werke vor, deren Titel und Orchestrierungen alleine schon einen interessanten Abend versprechen. So werden u.a. „Toucher“ für einen sprechenden Schlagzeuger, „Cri Des Alpes“ für Alphorn solo oder eine „Elegie Balkanique“ für Flöte, Gitarre und Schlagzeug zu hören sein.

Der Bremer Saxophonist Klaus Fey spielt mit der neuen Besetzung seines Quintetts In + Out am Sonntag (31.1.) um 20.30 Uhr im wiedereröffneten „Studio auf den Höfen“. Man darf auf ein neues Konzept des Bandleaders gespannt sein, dessen moderner Jazz nach dem Urteil eines Kollegen „neben den rhythmischen und harmonisch gebundenen Formen des Bebop und Hardbop auch in offenere Räume vordringen“ kann.

Abdullah Ibrahim zählt zu den Jazzpianisten, die man gleich beim ersten Ton am Anschlag erkennen kann. Der südafrikanische Musiker hat noch unter seinem alten Namen Dollar Brand mit Duke Ellington, Miriam Makeba und Don Cherry gearbeitet und diese Namen markieren die Fixpunkte seines Stils: bei ihm hört man Ellingtons Eleganz im spannenden Kontrast zu den freieren Spielformen der Avantgarde der 60er Jahre und als Basis immer wieder die volksliedhaften Melodien Südafrikas. Am Mittwoch (3.2.) um 20 Uhr spielt der tief religiöse und politisch aktive Pianist solo im KITO. Willy Taub