Lächerliche Debatte

KOMMENTAR

Lächerliche Debatte

Vielleicht hat sich der Bürgermeister am Mittwochabend tatsächlich in der Wortwahl vergriffen, als er die Bürgerschaftsdebatte um seinen Bausenator und die Saga als „verlogen und scheinheilig“ bezeichnete. „Lächerlich“ wäre treffender gewesen und hätte ebenfalls für alle Beteiligten gegolten.

Für die CDU und die FDP, die aus dem Parlament auszogen, als der Senatschef zu eben jener Polemik griff, derer sich die Opposition zuvor selbst bedient hatte.

Für die GAL, die das Thema Saga auf die Tagesordnung gebracht hatte, deren Sprecherin Conny Jürgens im ersten Debattenbeitrag nichts als Luftblasen in den parlamentarischen Raum pustete und so die Chance verpaßte, die Diskusion auf ein inhaltliches Gleis zu führen.

Für die SPD, deren Bausenator Eugen Wagner sich als Schutzengel der Hamburger Mieter aufspielte. Jener Menschen also, die heute auch unter der verfehlten Wohnungsbaupolitik Wagners in den 80er Jahren leiden.

Und schließlich für den Bürgermeister, der seinem Bausenator völlig undifferenziert in Schutz nahm. Und der den Wählern mit der Preisgabe seiner „klammheimlichen“ Gedankenspiele auch noch weismachen wollte, daß das Saga-Spektakel 1995 Grundlage der Regierungsbildung sein würde. Uli Exner

Siehe Bericht Seite 22