Super Bowl läßt US-Frauen zittern

Pasadena/USA (AP) – Während und nach dem Super Bowl genannten Endspiel um die amerikanische Footballmeisterschaft, das am Sonntag im kalifornischen Pasadena ausgetragen wird, leben wieder besonders viele Frauen in den USA in Angst. Denn wie Frauenhäuser berichten, nimmt dann die Neigung von Männern zu, Frauen zu mißhandeln. Die Rate der männlichen Gewaltanwendung gehe dann bis zu 40Prozent über das „normale“ Maß hinaus. „Das Wetten, die Kumpanei und der Bierverbrauch der Männer können in Prügel für die Frauen ausarten“, sagte Frauenrechtlerin Patricia Acciuzzo Giggans. „Es gibt gewichtige Beweise dafür, daß der Super-Bowl-Sonntag der schlimmste Tag bezüglich häuslicher Gewaltanwendung gegen Frauen im Jahr ist“, fügte ihre Kollegin Sheila Kuehl hinzu. Diese beiden und die Journalistin Linda Mitchell riefen in der Rose Bowl, dem Austragungsort des Endspiels zwischen den Buffalo Bills und den Dallas Cowboys, dazu auf, in der Berichterstattung der Gewalt entgegenzuwirken. Wie Kuehl, ehemals Schauspielerin und jetzt Rechtsanwältin, berichtete, hat eine Studie der Old-Dominion- Universität in Norfolk/Virginia ergeben, daß die Wahrscheinlichkeit der Gewaltanwendung von Männern gegen Frauen nach einem Sieg „ihrer“ Mannschaft steigt. Berichte von Polizei und Krankenhäusern in Nord-Virginia ergaben demnach, daß die Brutalität gegenüber Frauen nach Siegen der Washington Redskins in der Saison 1988/89 um 40Prozent zunahm. „Sie (die Männer) sehen im Fernsehen, wie Gewalt belohnt wird, und einige reagieren, als ob dies das passende Benehmen sei.“