Stephan Waldberg

■ betr.: "Haft für Recherche in Kurdistan", taz vom 23.1.93

betr.: „Haft für Recherche in Kurdistan“, taz vom 23.1.93

Seit einigen Monaten wird über die Inhaftierung des Stephan Waldberg berichtet, dessen Folterung und Bedrohung durch die türkischen Behörden so begonnen habaen soll, daß er an dem Grenzübergang Harbour Bridge in deren Hände geriet.

Nur eine einzige deutsche Zeitung war bereit und willens zu erklären, wie das speziell vonstatten gegangen ist: nämlich durch Auslieferung Waldbergs in die Hände der Folterer durch die Demokratische Partei Kurdistans/Irak (DPK). Da dieser aufschlußreiche Umstand offenbar für nicht wichtig genug erachtet wird, um darüber auch nur ein Wort zu verlieren, stellt sich die Frage, was wohl los gewesen wäre, wenn beispielsweise die PKK (nur einmal angenommen) den Siggi Martsch dem Irak überantwortet hätte. Dies wäre dann wohl auch zu lesen gewesen. Hans Branscheidt,

medico international e.V.,

Frankfurt am Main