Polemischer Unfug

■ betr.: "Verfassungsschutz: Gewalt kommt von Links", taz vom 20.1.93

Betr.: „Verfassungsschutz: Gewalt kommt von Links“,

taz vom 20.1.93

Wer die Verfassungsschutzberichte liest und die sonstigen öffentlichen Äußerungen aus meinem Hause verfolgt, weiß, was er von dem von Herrn Jakobs verbreiteten polemischen Unfug über die Dauerhaftigkeit eines (nie vorhandenen) Feindbildes des Verfassungsschutzes zu halten hat. Einen Kommentar hierzu kann ich mir ersparen.

Nicht unwidersprochen bleiben sollte indessen die Behauptung, in der BfV-Analyse über autonome Gewalt würden „Propagandalügen der Neonazis als Tatsachen verbreitet“. Die als Propagandalüge charakterisierte „Geschichte“ ereignete sich laut Polizeibericht am 31.10. 1991 in Troisdorf. Bei der Auseinandersetzung zwischen 20 „Antifaschisten“ und vier Rechtsextremisten, bei der Ketten und Baseball-Schläger eingesetzt worden waren [von wem? d.sin], erlitt einer der beteiligten Rechtsextremisten einen Schädelbruch.

Der Kern der Geschichte ist also nicht frei erfunden, sondern stimmt – auch wenn die Darstellung der „Anti-Anfita“ blutrünstige Überzeichnungen enthält. Daß das BfV solche Übertreibungen sich nicht zu eigen macht, können Sie auf Seite 39 der BfV-Studie nachlesen: „Berichte der Extremisten selber sind mit Vorbehalten zu behandeln.“ Die Frage nach „weiteren fiktiven Überfällen“ ist daher obsolet. Dr.Hans-Gert Lange,

Pressesprecher des

Bundesamtes für

Verfassungsschutz