CDU will Wulff

CDU will Wulff

Der Osnabrücker Rechtsanwalt Christian Wulff führt die CDU in Niedersachsen als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 1994. Der 33-Jährige tritt damit gegen Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) an. Wulff war am Sonnabend vom Landesparteitag in Hannover mit einer Mehrheit von 95,2 Prozent der Stimmen nominiert worden. Von den 496 Delegierten stimmten 472 für Wulff, 17 gegen ihn, sieben enthielten sich.

Schröder und der FDP-Landesvorsitzende Stefan Diekwisch gratulierten Wulff zur Wahl. Für die SPD offenbart die Nominierung „das personelle Dilemma der CDU.“ Wulff sei „lediglich zum Warmlaufen aufgestellt“ worden, meinte der Fraktionsvorsitzende im niedersächsischen Landtag, Johann Bruns, am Sonntag in Hannover. Die CDU habe sich offenbar darauf eingestellt, daß sie die nächste Landtagswahl verlieren werde.

Er sei überzeugt, daß die CDU 1994 die Wahl gewinnen und die rot- grüne Regierung bereits nach vier Jahren wieder ablösen werde, sagte Wulff. Rot-Grün sei nicht in der Lage, bei den Bürgern das Vertrauen in den Staat wieder herzustellen. Bei wichtigen Fragen verträte die Regierungskoalition völlig gegensätzliche Meinungen. Nur der Machtwille halte sie noch zusammen. Wulff kündigte an, daß frühestens im Oktober ein Schattenkabinett benannt werde. Zunächst stünden Sachfragen im Vordergrund. dpa

Siehe Bericht Seite 22