USA: Aufgabe in Somalia beendet

■ Befehlshaber Johnston zur Übergabe an die Vereinten Nationen bereit

Mogadischu (AP) – Die US- Truppen in Somalia sind nach den Worten ihres Befehlshabers Robert Johnston zur Übergabe ihres Auftrags an Blauhelme der Vereinten Nationen bereit. Wie Johnston am Samstag sagte, sollen weitere 1.000 US-Soldaten in den kommenden zehn Tagen aus Somalia abgezogen werden. Die ersten 850 amerikanischen Soldaten waren am 20. Januar in die USA zurückgekehrt. Er hoffe, daß der UNO-Sicherheitsrat in den nächsten Tagen eine Resolution verabschieden werde, mit der die Kontrolle in dem ostafrikanischen Land von den US-Truppen auf Blauhelme übergehe, sagte Generalleutnant Johnston. Er befehligt in Somalia 24.000 amerikanische und 13.000 Soldaten aus weiteren 21 Staaten. Rund 1.000 GIs würden nach dem Hauptabzug für eine Übergangszeit den UNO-Truppen noch bei organisatorischen Aufgaben zur Hand gehen, bevor auch sie zu ihren Stützpunkten zurückkehrten, erklärte Johnston.

In einer der größten Aktionen seit der Ankunft der internationalen Eingreiftruppe in Somalia stürmten rund 700 US-Soldaten am Samstag abend die Stadt Afgoi, die als wichtiger Stützpunkt für plündernde Banditen gilt. In der 40.000 Einwohner zählenden Stadt, 70 Kilometer westlich von Mogadischu, beschlagnahmten die Soldaten bei ihrer Durchsuchung nur ein Gewehr aus dem Zweiten Weltkrieg. US-Major Marty Culp bestritt aber, daß die Aktion unter Einsatz von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen ein Fehlschlag gewesen sei. „Wir wollten ein deutliches Zeichen setzen, und das haben wir getan“, sagte Culp. Die Soldaten sollen noch einige Tage in der Stadt bleiben, von der aus immer wieder Hilfstransporte angegriffen worden waren.