Brandanschlag in Köln

■ Drei Verletzte/ Naziparolen an Häuserwänden hinterlassen

Köln (AP/taz) – Bei einem Brandanschlag auf drei Einfamilienhäuser in Köln sind am Donnerstag morgen drei Mitglieder einer türkischen Familie leicht verletzt worden. Eine 46jährige Frau habe auf der Flucht vor den Flammen Prellungen erlitten, zwei 18 und 20 Jahre alte Männer hätten sich leichte Rauchvergiftungen zugezogen, berichtete die Polizei. Das Motiv der Brandstifter sei offenbar Fremdenhaß gewesen.

Die Unbekannten hatten nach den ersten Ermittlungen der Polizei gegen 2.30 Uhr morgens vor drei von Umsiedlern, polnischen Spätaussiedlern und Türken bewohnten Einfamilienhäusern im Kölner Stadtteil Worringen Benzin ausgegossen und angezündet. Bei zweien der Häuser brannte der Eingangsbereich völlig aus. Die übrigen Räume wurden durch Hitze und Rauchentwicklung stark in Mitleidenschaft gezogen. Am dritten Haus entstand nur geringer Sachschaden, da es Anwohnern gelang, einen brennenden Benzinkanister rechtzeitig zur Seite zu bugsieren. Den Sachschaden bezifferte die Polizei mit mehr als 200.000 Mark.

Auf die Häuserwände sprühten die Brandstifter die Parolen „Ausländer raus“ und „Ausländer Nazi raus“ sowie seitenverkehrte Hakenkreuze. In den besonders stark betroffenen Häusern hielten sich zum Tatzeitpunkt etwa 23 Menschen auf. Es sei allen gelungen, die Häuser rechtzeitig zu verlassen. Die drei Verletzten wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Voraussichtlich werden sie die Klinik heute wieder verlassen können.