Typen gibt's ...

■ Ein "Frohschuppen" mit Bausenator Wagner

Wagner

Der SPD-Ortsverein Eidelstedt hatte zum Frühschoppen mit Bausenator Eugen Wagner geladen. Genossen Eugen wollte gestern im Eidelstedter Bürgerhaus mit Bürgern über das Thema „Bauen und Wohnen in Hamburg“ diskutieren. Doch tatsächlich ging es ausschließlich um den Zustand der Saga und ihrer Wohnungen. Fast alle der rund 80 Besucher waren Saga- Mieter.

Der Bausenator konnte sich ihrer Sympathie sicher sein, als er zunächst den umstrittenen Mietenstopp von 1987 mit markigen Worten rechtfertigte. Nichts da von wegen Wahlkampf und Stimmenkauf. Es werde immer behauptet, so Wagner, der Markt regele die Mietpreise, aber „nicht mit mir, die können mir den Buckel runterrutschen“. Als er schließlich vorschlug über Probleme zu reden, „vielleicht haben sie ja sogar welche mit der Saga, sowas soll's auch geben“, ergoß sich dann aber ein wahrer Sturzbach über ihn.

Doch Wagner wußte geschickt die Gemüter zu besänftigen. Etwa das einer 80jährigen Frau, deren Nachbar schon mehrfach durch Lagerfeuer in der Wohnung das ganze Haus ansteckte. Wagner: „Ich kenne sogar jemanden, der im dritten Stock in der Wohnung eine Sandkiste hat und seine Kinder mit Baggermatsch spielen läßt. Es gibt schon Typen“ - aber helfen könne er der Frau nicht. Auch die Schilderungen eines Mannes, der seit 30 Jahren in einer Saga-Wohnung wohnt, Badewanne durchgerostet, Fenster ohne Farbe und nicht mehr zu schließen, hörte sich der Senator interessiert an. Doch die bohrende Frage, wer denn in all den Jahren die in der Miete enthaltene Renovierungspauschale eingesackt habe, blieb unbeantwortet. nm