: Telegene Lichterkette
■ Ein Themenschwerpunkt in West3
Werner Filmer, seines Zeichens Kulturchef des WDR und weiland noch ganz und gar nicht überzeugt von dem Wert eigenen Tuns, hat seine Berufung wiederentdeckt: „Es gilt, sich für die Belange und Sorgen jener einzusetzen, gegen die sich Gewalt richtet. Stets bestand die Aufgabe der kulturtragenden Kräfte darin, alle Formen von Gewalt, Intoleranz und Unmenschlichkeit zu markieren.“
Und genau das soll nun endlich im Rahmen einer telegenen Lichterkette wieder geschehen. Ein von Filmer initiierter, einwöchiger Themenschwerpunkt in West3 zeigt seit Sonntag Flagge „gegen Haß und Gewalt“. Nicht etwa nur bezüglich der grassierenden Gewalt gegen Ausländer, sondern ganz allgemein und möglichst umfassend. Von „Gewalt gegen Frauen“, „sexuellem Kindesmißbrauch“, „Gewalt und Medien“ über „Gewalt gegen Homosexuelle“, die Ängste jüdischer BürgerInnen bis hin zum Problem der zunehmenden Gewalt in Schulen und Stadien und „Männern, die nicht mehr schlagen wollen“ ist alles vertreten. Und sogar ein Hintergrundbericht zum Krieg im ehemaligen Jugoslawien darf da nicht fehlen. Und irgendwie haben sicherlich auch die beiden Western, die die WDR-Filmredaktion – neben dem am heutigen Montag um 22.30Uhr ausgestrahlten umstrittenen Neonazi-Dokumentarfilm „Stau – jetzt geht's los“ – zum Schwerpunktthema beisteuert, irgendwie mit Gewalt zu tun. (Lediglich bei einem Beitrag des Wissenschaftsmagazins über „Alzheimer – Eine Volkskrankheit und ihre Ursachen“ darf man auf den thematischen Bezug gespannt sein.) Reinhard Lüke
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