Jepsen: Vergewaltigte Frauen brauchen Hilfe vor Ort

Therapiemöglichkeiten für die im jugoslawischen Bürgerkrieg vergewaltigten Frauen und den Bau weiterer Häuser für die Opfer hat die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen gefordert. „Die Frauen sind zu stolz, Hilfe anzunehmen und im Ausland neu anzufangen. Sie wollen nicht als Bittstellerinnen abhängig werden von einem reichen Land. Sie brauchen Therapiemöglichkeiten in ihrem Land, bei sich zu Hause“, sagte Frau Jepsen am Montag nach der Rückkehr von ihrer Teilnahme an der Konferenz „Internationale Frauensolidarität“ in Zagreb am vergangenen Wochenende.

An der von der NDR-Funkhausdirektorin Lea Rosh initiierten Veranstaltung in Zagreb nahmen neben Frauen aus Bosnien, Serbien und Kroatien Frauen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Belgien teil.

Frau Jepsen bezeichnete die Konferenz als gelungenen Versuch, bosnische, kroatische und serbische Frauen an einen Tisch zu setzen, damit sie über das Trauma der Vergewaltigung reden konnten. Es sei nicht einfach gewesen, die Schranken unter den Frauen aus den verschiedenen Teilen des ehemaligen Jugoslawien zu überwinden und sie zum miteinander Reden zu bringen. Auch kroatische und serbische Frauen seien Opfer von Vergewaltigungen geworden. dpa