Arbeitsgruppe „Sicherheit für Frauen“ gefordert

■ Grüne stellen Ergebnis ihrer Telefonaktion vor: Mehr Licht, Notrufsäulen und kürzere Takte sollen Sicherheit verstärken

„Es gibt kein Patentrezept, um die Sicherheit von Frauen zu gewährleisten.“ Das stellte Maria Spieker, frauenpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, gestern auf einer Pressekonferenz fest, als sie die Auswertung ihrer Telefonaktion zum Thema „Mobilität und Sicherheit von Frauen im Straßenverkehr“ vorstellte. Mit der Aktion sollten Gefahrenorte für Frauen aufgespürt, gleichzeitig aber auch Möglichkeiten zu Veränderung und Verbesserung aufgezeigt werden.

65 Anrufe hatten Maria Spieker und Elisabeth Hackstein von den Grünen Anfang Januar entgegengenommen. Die meisten AnruferInnen bezogen sich dabei auf den Bereich des öffentlichen Nahverkehrs. Beklagt wurde von den 63 Frauen und zwei Männern besonders die unheimlichen, angsteinflößenden Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die schlechte Erreichbarkeit der Haltestellen und die damit verbundenen dunklen Wege durch Tunnel und Parks.

Der Sprecher der Bremer Straßenbahn AG (BSAG), Wolfgang Pietsch gab vor Journalisten denn auch zu: „Die Anlagen sind teilweise erschreckend.“ Der Umbau einzelner Stationen sei aber vor allem ein finanzielles Problem. Trotzdem, so Pietsch, „muß es uns gelingen, Haltestellen zu entschärfen“. Zur Verbesserung hatten die Anrufer eine bessere Beleuchtung an den Zuwegen und Haltestellen, das Anbringen von Notrufsäulen und bessere Anschlüsse vorgeschlagen, um nicht so lange auf einsamen Stationen warten zu müssen. „Hier sind wir gefordert, gemeinsam zu überlegen, was sich umsetzen läßt“, kommentierte Pietsch die Ergebnisse.

Geplant sind dafür eine Umgestaltung der Zuwege. Die Notrufsäulen an Haltestellen sollen besser sichtbar gemacht werden und die Polizei soll sich während der Streife häufiger sehen lassen. „Allerdings“, so Elisabeth Hackstein „bringt es nichts, jede Frau mit einem Polizisten zu versehen“.

Frauen müßten mehr Selbstvertrauen entwickeln, wenn sie sich im öffentlichem Bereich bewegen. Voraussetzung dafür, so Maria Spieker, seien Selbstbehauptungskurse für Mädchen, in denen sie ihr Selbstvertrauen trainieren können, eine wirklich gleichberechtigte Koedukation in der Schule, sowie eine antisexistische Jugendarbeit.

Weiterhin fordern die Grünen eine spezielle Arbeitsgruppe: Unter der Federführung des Frauenressorts soll sich diese Arbeitsgruppe mit dem Thema Sicherheit für Frauen auseinandersetzen. Mitarbeiten sollen Vertreter aus den Bereichen Bau, Stadtentwicklung, Bildung, Jugend und Inneres. felix