Führung durch den Schlick

■ Niedersächsische Gemeinden informierten sich über Hafenschlick

über Hafenschlick

Voll war es gestern auf der Info- Veranstaltung „Elbschlick“, zu der das Hamburger Amt für Strom- und Hafenbau und das niedersächsische Umweltministerium geladen hatten. Mehr als 130 Vetreter aus 28 niederächsischen Gemeinden kamen. Auf ihren Flächen wird nach Möglichkeiten gesucht, spätestens in neun Jahren den giftigen Schlick aus Hamburgs Hafen zu entsorgen.

In einer der niedersächsischen Gemeinden soll aus jährlich 200000 Kubikmetern mit Schwermetallen belasteten Schlick (insgesamt fallen 900000 Kubikmeter im Hafen an) ein zwischen 10 bis 20 Meter hoher, 30 bis 40 Hektar große Berg entstehen. Doch statt wie bisher hinter verschlossenen Türen zu beschließen und betroffenen Bürgern das Ergebnis zu präsentieren, wird beim Hamburger Schlickproblem das „Mediationsverfahren“ geprobt: Bei der Standortsuche sollen sich die Bürger beteiligen können. Gestern besichtigten die Niedersachsen den wachsenden Francoper Schlickhügel. Hafenbaudirektor Heinz Giszas erklärte dessen ausgeklügelte Bauweise und präsentierte die neueste technische Errungenschaft: Die Metha (Mechanische Trennung von Hafenschlick). Metha soll Sand und Schlick schneller und mit einem verringerten Schadstoffrisiko als die Spülfelder trennen. Seit Anfang Januar ist sie in Francop in Betrieb.

Doch die skeptischen Gäste riefen nach möglichen Alternativen zur Schlickbeseitigung. Dazu Giszas: „Hamburg geht jeder Idee für andere Verfahren nach. Wegen der Schadstoffbelastung ist aber keine andere Verwendung des Schlicks, zum Beispiel für Ziegel, möglich.“ Der niedersächsische Umwelt-Ministerialdirigent Konrad Keller sagte: „Hamburg ist nach der Ländervereinbarung verpflichtet, zu beweisen, daß es keine Alternativen gibt.“ Doch andere Lösungen sind nicht in Sicht. Ende März soll sich eine öffentliche Expertenanhörung mit dieser Frage beschäftigen. Im Gespräch sind Untertagedeponien oder Lagerungen auf „sowieso schon verseuchten Gebieten“ in Mecklenburg-Vorpommern. wie