Kriminalität stieg in Hamburg stark an — statistisch gesehen

Die Zahl der Strafverfahren ist in Hamburg 1992 erheblich gestiegen: Sie kletterte laut Kriminalstatistik um 11,5 Prozent auf 306643 Fälle. Gleichzeitig erhöhte sich die Aufklärungsquote auf 37,5 Prozent. Alleine 20188 der zusätzlichen Straftaten waren Diebstähle aus Warenhäusern, Lauben, Gartenhäusern, Wohnräumen sowie von und aus Kraftfahrzeugen und von Fahrrädern. Unter den Vermögens- und Fälschungsdelikten stellte die Polizei eine auffällige Zunahme von Betrügereien mit Euroschecks fest. Eine herausragende Steigerung, nämlich von 462 Prozent, verzeichneten die Statistiker auch bei der gewerbsmäßigen Hehlerei. Im Rauschgiftbereich vermieste die restriktive Drogenpolitik und die Verfolgung von Junkies zusätzlich die Bilanz: So stieg die Zahl der Delikte um 920 auf 8790, wobei die Polizei sich vor allem auf den illegalen Drogenhandel konzentrierte. Während der Bund Deutscher Kriminalbeamter mehr Personal verlangt, fordert die GAL eine Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten sowie Bagatelldelikten wie Schwarzfahren und Ladendiebstähle von geringen Werten. Die GAL: „Jeder ertappte Ladendieb wird verfolgt, bei Wirtschaftskriminalität erst aber bei einer Schadenshöhe von 100000 Mark ermittelt.

kva