Zug in die Ferne, Treue zur Heimat

■ Die "Reisen 93" in den Messehallen: Trotz Wolken am Konjunkturhimmel ist der Drang hinaus in die weite Welt ungebrochen. Dennoch blebt der ideelle Gesamtdeutsche heimatverbunden

in den Messehallen:

Trotz Wolken am Konjunkturhimmel ist

der Drang hinaus in die weite Welt

ungebrochen. Dennoch bleibt der ideelle

Gesamtdeutsche heimatverbunden.

Von heute bis zum 21. Februar werden die Hamburger Messehallen mit der „Reisen93“ das Tor zur Welt: Tausend Aussteller aus 90 Ländern präsentieren sich mit ihren Angeboten. So kann sich der Besucher an unseren grauen Nebeltagen unter Palmen und künstlichen Kaskaden in eine ferne, vielleicht gar heile Welt träumen.

Während allerorten von konjunktureller Bewölkung die Rede ist, muß sich die Tourismusbranche keine Sorgen machen: Der Drang der Deutschen hinaus in die Welt ist ungebremst. So wird denn auch die Medien- und Messestadt Hamburg von den Veranstaltern sehr umworben, die Bundesrepublik Deutschland ist ein heiß umkämpfter Markt.

Nicht nur Reiseziele, auch die zugehörigen Transportmittel Caravans und Automobile kann man gleich mitbesichtigen. Trotz voraussichtlicher Megastaus und trotz eines eigens vom ADAC herausgebrachten Staukalenders für die kommende Saison bleibt das Auto weiterhin beliebtestes Fortbewegungsmittel für die schönste Zeit des Jahres.

Die diesjährige Messe bietet erstmals als Besonderheit Aktionstage, die unter ein bestimmtes Thema gestellt werden. Am Familientag kann man sich besonders über kinder- und familienfreundliche Angebote informieren. Der 18. Februar ist den behinderten Reisenden gewidmet. Mit Diskussionsrunden und sportlichen Aktivitäten wird darauf aufmerksam gemacht, daß Behinderte sehr wohl an entsprechenden Reiseaktivitäten teilnehmen können.

Die diesjährige Reisemesse bietet auch zahlreiche Seminare und Vorträge. Auf einer Aktionsbühne präsentieren sich die Fremdenverkehrsverbände mit Handwerk und Folklore, Clowns, Zauberer und Spiele werden nicht nur Kinder begeistern.

Zur Zeit erkundet der Deutsche am liebsten die Heimat. Ein Tag ist speziell den deutschen Ferienregionen gewidmet. Hier wird eine nahezu unbegrenzte Anzahl von sportlichen Aktivitäten, kulturellen und folkloristischen Veranstaltungen, Weiterbildung, Gesundheits- oder etwa auch Schönheitspflege angeboten.

Wem das Alltagsleben zu wenig Spannung bietet, der zieht als „Rit-

1ter auf Zeit“ auf eine mittelalterliche Burg im Paderborner Land, die hoffentlich mit den elementarsten Errungenschaften der Zivilisation ausgestattet ist. Mit dem Förster durchs Gebüsch schleichen kann man auf einer Wildpirsch. Wer

1Kohl liebt, begibt sich auf eine kulinarische Fahrt von Eintopf zu Eintopf. Mit Kohl, versteht sich. Auch der sogenannte Erlebnisurlaub erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Wer sich einmal so richtig den

1Wind um die Nase wehen lassen will, heuert auf einem ehemals sowjetischen oder ostdeutschen Großsegler an. Hier werden eigentlich Seeleute ausgebildet, zur Aufbesserung der Finanzen aber nimmt man auch Passagiere mit. Wer sich

1fit genug fühlt, nimmt am Ausbildungsprogramm teil und packt bei Segelmanövern mit an.

Übrigens: Das schnellste Vollschiff der Welt, die „Mir“ überwintert derzeit im Hamburger Hafen. Gabi Werner