: Lokalkoloratur: Bananenmarktordnung
LOKALKOLORATUR
Hätte es jemals eine Wiedervereinigung gegeben ohne die Sehnsucht nach dem hemmungslosen Genuß von Bananen bei unseren eingemauerten Nachbarn? Um den wahren Wert dieses krummen Süßobstes weiß der in Hamburg ansässige Bundesverband Deutscher Fruchthandelsunternehmen e.V. Er will beim Europäischen Gerichtshof gegen die neue EG- Bananenmarktordnung klagen, die uns den gelben Vitaminspender durch Preistreiberei vergällen will. Und wo sonst Bündnisse wenig interessieren, sucht man nun sogar jenseits des großes Teiches danach. So wollen die Fruchtimporteure auch ihre lateinamerikanischen Handelspartner (auch die kleinen Bananenbauern?) motivieren, ihre (und unsere) Interessen beim Zoll- und Handelsabkommen geltend zu machen. Wenn das nichts hilft, sehen wir harten Zeiten entgegen. Denn wer mag in seinem sommerlichen „Banana-Split“ schon einheimische Surrogate der Sorte Apfelkompott? sako
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen