BremerInnen können lesen

■ Senat informiert über die Nutzung der Stadtbibliotheken

Die BremerInnen können lesen, das ist gewiß. Zumindest einige von ihnen tun das auch. Und es sind nicht unbedingt wenige. Jedoch, gemäß der Zahlen, die Bürgermeister und Wirtschaftssenator Claus Jäger auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion hin veröffentlichte, werden die Bremer LeserInnen weniger.

In fast allen Stadtteilbibliotheken läßt sich beobachten, daß die Zahl der Nutzer seit 1990 abnimmt. Die verbliebenen sind aber nach wie vor leistungsfähig: durchschnittlich entfallen auf jeden Nutzer der Stadtbibliothek etwa 35 Ausleihen im Jahr, was schon allein von dem zu bewältigenden Gewicht (keine Angaben) eine ziemliche Leistung darstellt. Ganz zu schweigen von den zu blätternden Seiten (keine Angaben), oder gar den zu entziffernden Zeichen (keine Angaben).

Dennoch ist das Aufkommen an Benutzungsgebühren um runde 9.000 Mark auf 134.341 Mark gestiegen. Aber, was neben der eingesparten Viertelmillion im Ankaufsetat deutlicher auf die Finanzlage der Stadtbibliotheken zurückschlägt: die Nutzer werden pünktlicher in der Rückgabe der ausgeliehenen Medien. Die Einnahmen der Stadtbibliotheken aus Versäumnisgebühren sanken im von 1990 bis 1992 um ein Sechstel, auf 157.721 Mark. An Ausgaben stehen dem gegenüber 10,5 Millionen Mark für Personal, 1,75 Millionen Mark für Anschaffungen und Bewirtschaftungskosten in Höhe von 356.327 Mark. Bei den Ausgaben ist an keiner Stelle die Tendenz fallend.

Das ist auch kein Wunder, denn auch die Zahl der auszuleihenden Medien geht zurück. Abgesehen von der Musikbibliothek, deren Zugkraft sich auf andere Medien stützt als auf die in Buchstaben gedruckten, und einigen anderen Ausnahme-Büchereien in den Stadtteilen, geht überall die Zahl der auszuleihenden Bücher zurück. Nur die Schallkonserven vermehren sich, CDs, Schallplatten, Musikkassetten — die ein oder andere Tonträgerform ist mittlerweile in fast jeder Bücherei zu haben.

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