Glücksfall: Die Reform der SPD-Schulreform

Die Idee der Schulreformkommission sei „in einer der schwierigsten Situationen der Ampel-Koalitionsverhandlungen“ geboren worden, erzählte der Bildungssenator Scherf gestern; ihr Bericht jetzt sei „ein Glücksfall“. In der Tat: ein Meisterwerk pädagogisch verpackter Kritiken und Ratschläge. Darin liegt allerdings auch die Gefahr: Wenn das Reformpapier nur schöngeredet wird, wird sich nichts bewegen.

Wie steht die Bildungsbehörde zu der deutlich vorgetragenen Aufforderung, nicht im Primarbereich zu sparen? Was ist an Abbau von bürokratischer Schulbevormundung bisher passiert? Warum hat die Integration von beruflicher und gymnasialer Bildung bisher außer gemeinsamen Schulhöfen nichts erbracht? Akzeptiert die Behörde die weitgehend „freie Schulwahl“, was würde das für die bremische Schulpolitik bedeuten?

Seit einigen Monaten kennt der Bildungssenator den Tenor, in dem das Gutachten der Reformkomission ausfallen würde. Genug Zeit eigentlich für mehr als das schöne Wort vom „Glücksfall“. Klaus Wolschner