Hilfe zur Selbsthilfe für sahrauische Flüchtlinge

■ Europavertreter Omar Mansur besuchte Bremen

Omar Mansour, Europavertreter der sahrauischen Befreiungsbewegung „Frente Polisario“, hält sich zur Zeit in Deutschland auf. Er will die Bundesländer besuchen, die seit einigen Jahren Projekte zugunsten der Flüchtlinge aus dem Gebiet der ehemaligen spanischen Kolonie Sahara, heute West-Sahara, fördern.

Bei einem Empfang im Bremer Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit bedankte sich Mansour am Montag für die Unterstützung der vergangenen Jahre. Die Projekte sollen das das Überleben der Flüchtlingsbevölkerung sichern. Zehntausende Sahrauis sind seit 1975 aus der West-Sahara vor Kämpfen und Gewaltakten der marokkanischen Truppen, die das Gebiet besetzt halten, nach Algerien geflohen.

Omar Mansour übte Kritik am Verhalten des UNO-Generalsekretärs Butros Ghali: Der habe immer wieder die von beiden Konfliktparteien akzeptierten Verhandlungsergebnisse zur Disposition gestellt und damit „dem Interesse der marokkanischen Seite Vorschub geleistet“, so die „Gesellschaft der Freunde des Sahrauischen Volkes“.

Die Flüchtlingslager, deren Exilregierung von ca. 70 Ländern der Welt anerkannt ist, sind völlig auf Hilfe von außen angewiesen. Obwohl Krankenhäusern gebaut und ärztliche Ambulanzen eingerichtet wurden, ist die medizinische Versorgung noch nicht ausreichend. Polio-Schäden und Kriegsverletzungen bei Kindern fordern beispielsweise spezielle orthopädische Behandlung.

Auf dem Bildungs- und Ausbildungssektor konnte durch ausländische Unterstützung viel geleistet werden. In den Ausbildungswerkstätten soll das einheimische Handwerk gefördert, aber auch in modernen technischen Bereichen ausgebildet werden. Hilfe zur Selbsthilfe: So können technische Einrichtungen in den Flüchtlingslagern selbst repariert werden.

Das Land Bremen unterstützt seit 1978 die Selbsthilfebemühungen der Sahrauis, vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen und Ausbildung. Dabei wurden von 1978 bis 1987 über eine Million Mark für humanitäre Hilfe ausgegeben.

ker