Atom-Konsens: Harte Ausstiegs-Forderungen

■ Am Montag zweite Gesprächsrunde

Bonn (AFP) – Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Greenpeace haben sich gestern grundsätzlich bereit erklärt, an Gesprächen über den zukünftigen Umgang mit Atomenergie teilzunehmen. Allerdings verlangen beide Umweltschutzorganisationen, daß die zur Zeit noch anhängigen atomrechtlichen Genehmigungsverfahren gestoppt werden sollen.

Bei den Gesprächen müsse es „um den Ausstieg aus der Atomenergie und nichts anderes“ gehen, sagte BUND-Geschäftsführer Onno Popinga.

Heinz Laing, Leiter der Greenpeace-Atom-Kampagne formulierte „Eckpunkte“ für den Ausstieg aus der Atomenergie und eine „zukünftige Energiewirtschaft“: Energiesteuer, Verbrauchsvorschriften für Elektrogeräte, eine Wärmeschutzverordnung, Förderprogramme zur Stromeinsparung.

Atomare End- und Zwischenlager in Morsleben, Gorleben oder im Schacht Konrad (Salzgitter) seien unter keinen Umständen akzeptabel.

Für Montag ist im Bundesumweltministerium eine Gesprächsrunde von Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU), Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP), des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) und des hessischen Umweltministers Joschka Fischer (Grüne) geplant. Die CSU protestiert, weil sie bei den Absprachen bisher nicht dabei war. Trotz schriftlicher Anfrage sind aber auch Greenpeace und BUND noch nicht offiziell eingeladen worden.