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Platzt Klöckner-Vergleich?

■ Druck der Stahlriesen und Schweizer Bank gefährden Bremer Hütte

Der Stahlstandort Bremen ist wieder in „ernster Gefahr“ — der Klöckner-Betriebsratsvorsitzende Peter Sörgel sieht nach der Entscheidung der EG-Außenminister in Brüssel, die Stahlkonzerne müßten ihre Krise durch freiwillige Absprachen bewältigen, auf Klöckner schwarze Wolken zukommen. Durch die Brüsseler Entscheidung könnte nun von den Stahlriesen verstärkt Druck auf die kleine Bremer Hütte ausgeübt werden, weiter Kapazitäten abzubauen oder die Rohstahlproduktion stillzulegen. Denn die Branche ist auf Klöckner nicht gut zu sprechen: Nachdem sich der Konzern in den 70er Jahren nicht an EG-Produktionsquoten hielt, ist jetzt das Vergleichsverfahren, mit dem Klöckner vor allen anderen seinen Schuldenberg abbauen will, Stein des Anstoßes.

Doch in Sachen Vergleich gibt es Hiobs-Signale: Nach Informationen des „Spiegel“ droht Klöckner möglicherweise ein Konkursverfahren, da mehrere Banken signalisiert haben sollen, dem Vergleichs-Vorschlag nicht zuzustimmen. Gerüchten zufolge soll eine Schweizer Bank darüber verärgert sein, daß sie von der Deutschen Bank nicht rechtzeitig in die Überlegungen einbezogen wurde. Wedemeier konnte das bestätigen, allerdings nicht aus erster Hand — da er in Potsdam gewesen war, war er am Sonntag noch nicht direkt informiert. Betriebsrat Sörgel hingegen bezeichnete die Meldung gestern gegenüber Radio Bremen als „reine Panikmache“. taz

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