Immer wenn es dunkel wird...

■ ...geht's ab morgen in den Zeise-Kinos rund / Leinwand-Lücke in Ottensen gestopft

rund / Leinwand-Lücke in Ottensen gestopft

„Die Not hat ein Ende“ — so erklärte vor über 30 Jahren der Starclub an der Großen Freiheit die live-musikalische Misere in Hamburg für beendet, und ähnliches gilt jetzt zumindest in cineastischer Hinsicht für Ottensen: Ab morgen gibt's Kino in der Friedensallee. Und Großes hat der „Intendant“ der Zeise-Kinos Jürgen Fabritius auch mit seiner Version eines „Cinema Paradiso“ vor.

Schließlich ist sein Verhältnis zur Leinwand durchaus lustvoll geprägt, gestand er unlängst: Seine ersten Filme bekam er als Steppke zu sehen, weil seine Schwester, die ihn mitunter zu beaufsichtigen hatte, ein Techtelmechtel mit dem Filmvorführer in seiner kleinen Heimatstadt im Rheinland pflegte.

Aber bevor es in den Zeise-Kinos für alle so richtig rund geht, muß heute abend erst die Hamburger Filmszene samt Kultursenatorin Christina Weiss und weiteren auserlesenen Interessierten die feierliche Eröffnung des 450-Plätze- Hauses begehen.

Nicht zufällig präsentiert Jürgen Fabritius als allerersten Film und exklusiv für die geschlossene Veranstaltung die Hamburger Erstaufführung des neuen Werks von Detlef W. Buck Wir können auch anders, der ab April offiziell in die Kinos kommt. Filmbüro und Filmfonds, die das Opus förderten, liegen in direkter Nachbarschaft. Zudem ist das Filmbüro auch einer der drei Gesellschafter der Zeise-Kino- GmbH — neben der Prokino, München, und Sputnik, Berlin.

Für alle, die sich Wir können auch anders erst ab dem 1. April im Kino ansehen können, sei hier aber trotzdem kurz verraten, daß sie sich auf den neuen Buck freuen dürfen, der zeigt, was ein deutscher Roadmovie sein kann — schließlich keine leichte Aufgabe im eigentlich idiotensicheren bundesrepublikanischen Straßennetz. Zwar bekamen die spaßigen eineinhalb Stunden im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale keine Auszeichnung, aber doch eine lobende Erwähnung der Jury verpaßt, ist doch ein gutes Zeichen für das Zusammenspiel der kulturellen und wirtschaftlichen Filmförderung.

Zum morgigen Auftakt der öffentlichen Vorstellungen hat Kino- Maniac Fabritius auch schon eine Hamburger Erstaufführung in peto: Schattenboxer vom Hamburger Filmemacher Lars Becker. Und außerdem gibt's einen anderen, nicht minder spannenden Hit: Blade Runner—The Directors Cut, die einzige von Regisseur Ridley Scott autorisierte Fassung des zehn Jahre alten Kultfilms — doch dazu an dieser Stelle morgen mehr. jk