Soundcheck: Joey Baron / Delta-Sleep-Inducing Peptide und Maeror Tri

SOUNDCHECK

Heute Abend: Joey Baron. Mit der Wucht des Befreiungsversuchs eines Boxers, der sich in die Ecke gedrängt fühlt, fängt Tongue In The Groove an. Die Aufnahme ist die erste Arbeit des Schlagzeugers Joey Baron unter eigener Regie. Der kahlköpfige Mann aus Virginia (der von Frisell und Zorn bis Gillespie und Baker so ziemlich allen, die Rang und Namen haben, unter die Arme griff) setzt an der ursprünglichen Form des Musizierens an, wo die Trommel und die Stimmen das Fundament bilden. Die Stimme hat Baron mit zwei von der Lunge angetriebenen Instrumenten ersetzt: mit Ellery Eskelins Saxophon und Steve Swells Posaune. Das Ergebnis ist eine Mischung aus verzerrten R&B-Rhythmen und avantgardistischer Tanzmusik mit einem Geschmack aus Afrika und Orient. theo

Fabrik, 21 Uhr

Morgen abend: Delta-Sleep-Inducing Peptide und Maeror Tri. Seit anderthalb Jahren werden im Wy- Ton-G-Club in den Räumen des B-Movies Krach- und Geräusch- Bands vorgestellt. Siegmar Fricke und Dieter Mauson werden unter der pharmakologischen Substanz- Bezeichnung Delta-Sleep-Inducing Peptide dort mit ihrem Versuch, mittels sehr tiefer, elektronisch erzeugter Frequenzen einen Traumschlaf hervorzurufen, scheitern müssen. Doch vielleicht werden Teile des Publikums sich von den hypnotischen Soundcollagen zwischen Industrial und Klassik berauschen lassen. Ebenfalls esoterischangehaucht geben sich Maeror Tri, sie wollen mit ihrem Ambient- Industrial das Unterbewußtsein erreichen. Hardcore-Atonal-Fans sollten diesem Abend besser fernbleiben. Greta Eck

B-Movie, Brigittenstraße 5, 20 Uhr