piwik no script img

Schluß mit Heyme: Die Moral des Rücktritts

Heyme geht; ob aus Geldmangel oder noch elenderen Gründen, kann uns, da die Streiterei nun aus ist, endlich egal sein. Der Friede sei mit ihm. Falls er aber, und es sieht leider ganz so aus, falls er also für seinen Abgang auch noch einen Extrabatzen Geld einsackeln möchte, falls er, der wahrlich genug verdient hat, auch noch sein höchstpersönliches Scheitern gegen ein kleines Barvermögen verkaufen will, soll er schon mal die vergifteten Gedanken fürchten, die alsdann von unsereinem auf ihn abgeschossen werden.

Bis Mitte '94 wird Heyme seine moralische Anstalt noch leiten; unterdessen ist Gelegenheit, klüger zu werden. Wer soll dann unser armes kleines Theater kriegen? Wer darf es in die B-Liga hinabführen, um dort dennoch und erst recht den schönsten Rabatz zu machen? Vielleicht nicht noch mal einer von den zwei Dutzend alter Intendantengrößen, die seit Jahren mit den Stadttheaterchefsesseln die Reise nach Jerusalem spielen und ihre Posten im bewährten Ringtausch handeln.

Wenn schon in Bremen sich einer vom Stuhl erhebt, was folgt da draus? Daß man schleunigst den Stuhl aus dem Spiel nimmt und die viele Bedenkzeit genießt. Manfred Dworschak

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen