CDU: Kriminalität stieg um 12,1 %

■ CDU-Innenpolitiker Borttscheller: Zahlen des Innensenators Baldrian

Die Kriminalitätsrate in Bremen ist in den letzten beiden Jahren um mindestens je 12,1 % gestiegen. Zu diesem Ergebnis kam gestern der innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Ralf Borttscheller. Am Mittwoch hatte der Bremer Innensenator Friedrich van Nispen bei der Präsentation der neuen polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) von einer Steigerung der Kriminalität zwischen 5,3 und 8,4 % gesprochen.

Borttscheller kritisierte, daß der Innensenator kein präziseres Ergebnis vorweisen konnte. „Sollen sich die Bürger jetzt aussuchen, wie die Rate der Kriminalfälle gesteigen ist? „ Das Land Bremen sei verpflichtet, seine Kriminalitätsstatistik an das Bundeskriminalamt weiterzuleiten und müsse deshlab verlässliche Zahlen abliefern.

Borttschellers Rechnung geht so: Im Zwei-Jahres-Vergleich sei die Zahl der bei der Polizei registierten Fälle von 94.000 (1990) auf 118.000 (1991) gestiegen und dann wieder auf 116.500 gefallen. Das entspreche einer Steigerung von 25,8 % von 1990 auf 1991 und einem Rückgang in 1992 um 1,6 Prozent. Ergo bleiben für beide Jahre 12,1 Prozent Steigerung.

Borttscheller räumte ein, daß ein Vergleich mit Vorjahreszahlen schwierig sei. Gleichzeitig kritisierte er die Behörde deswegen. „So ein Ergebnis ist ein Armutszeugnis für den Senator oder die Behördenspitze.“ Die Unvergleichbarkeit der Zahlen hat ihre spezifisch bremische Geschichte: Die 1990er-Statistik weist nur 11 Monate des Jahres aus, die fehlenden 28 Erfassungstage sind dann in 1991 aufgenommen worden. Für das Jahr 1992 sind dagegen nach Auskunft des Innensenators alle bei der Polizei registrierten Ausgangsfälle erfaßt.

Ralf Borttscheller wiederholte seine Forderung nach mehr Polizei. „Die Ankündigung des Innensenators, mit mehr Polizeipräsenz auf die steigende Kriminalität zu reagieren, ist Baldrian für die Öffentlichkeit.“ Für solche Maßnahmen fehle es an qualifiziertem Personal, meinte der CDU-Mann. mad