Dürfen Kokser nicht kochen?

München (AP/taz) – Einen Tag vor Beginn des Kokainprozesses gegen Eckart Witzigmann haben gestern knapp 90 Freunde und Kollegen des Drei-Sterne-Kochs eine halbseitige, 25.000 Mark teure Solidaritätsadresse in der Süddeutschen veröffentlicht. „Dankeschön, Eckart Witzigmann!“ heißt es in der Anzeige. „Wir freuen uns, daß wir Sie hier bei uns haben. München braucht Eckart Witzigmann.“ Der 51jährige Besitzer des „Aubergine“ muß sich von heute an wegen fortgesetzten Erwerbs von Rauschgift verantworten. Der Koch, der unter Gourmets als einer der besten in Deutschland gilt, hat bereits eingeräumt, längere Zeit Kokain konsumiert zu haben. Witzigmann muß – neben einer möglichen Haftstrafe – auch um seine Gaststättenkonzession wegen „Unzulässigkeit“ fürchten. Zu den Unterzeichnern der Anzeige gehören auch die Köche Heinz Winkler und Alfons Schubeck. Die „Wahrheit“ empfiehlt: Wenn alle Stricke reißen, warum nicht Chefkoch in der taz-Kantine, das ginge auch ohne Konzession – bei vollem Hobbyausgleich.