Rückgang bei den VSOP-Qualitäten

Die schlechte Wirtschaftskonjunktur hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland auf den Absatz der teuren Cognac-Qualitäten ausgewirkt. Der Verkauf der höchsten Qualitätsstufe ging um 21,9 Prozent auf 600911 (Vorjahr: 770152) Flaschen zurück; bei den mittleren VSOP-Qualitäten betrug der Rückgang 15,1 Prozent auf 2,91 (3,42) Millionen Flaschen, teilte das Informationsbüro Cognac am Freitag in Hamburg mit.

Dagegen erhöhte sich der Absatz der preiswerten Cognac-Sorten um 13,1 Prozent auf 5,59 (4,95) Millionen Flaschen. Insgesamt stagnierte der deutsche Markt für Cognac bei 9,1 Millionen Flaschen. Der Umsatz betrug 481,3 (491,2) Millionen französische Francs, rund 142,2 Millionen DM.

Weltweit mußten die französischen Cognac-Destilleure, die eines der wichtigsten Exportgüter des Landes herstellen, im vergangenen Jahr herbe Absatzeinbußen hinnehmen. Umgerechnet wurden 147,9 Millionen Flaschen ausgeliefert, das sind 4,9 Millionen Flaschen oder 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr, weil vor allem die Cognac- Trinker in der Europäischen Gemeinschaft und dem wichtigen Cognac-Markt Japan sich zurückhielten.

Der Umsatz stabilisierte sich hingegen und fiel mit 10,4 Milliarden Francs — rund 3,1 Milliarden DM — um 3,8 Prozent höher als im Vorjahr aus. Die Cognac-Produktion wird zu 94 Prozent exportiert.

Unklar bleibt hierbei, ob die Liga von Cognac nun wiederaufleben wird, ein Bündnis des französischen Königs Franz I. mit Papst Klemens VII. und mit den Städten Mailand, Florenz und Venedig, um Kaiser Karl V. zu bekriegen. Das Bündnis wurde im Jahre 1527 geschlossen. dpa/Meyer/taz